Val Grande und Ossola

Da sich in letzter Zeit doch einiges getan hat, habe ich die Kategorie „Infos Wege“, die ich versuche, ständig aktualisiert zu halten, nach geographischer Zugehörigkeit sortiert. So findet man die entsprechenden Infos zum Gebiet, durch das man wandern möchte, sicher schneller. Wer Anmerkungen oder neue, noch nicht aufgeführte Infos hat, der sende mir bitte einfach eine kurze mail. Grazie!

Nach gefühlten hundert Jahren Bauzeit wird am Samstag das Ostello in Cicogna feierlich eröffnet. Das Fest beginnt um 15.30 Uhr und dauert bis in den späten Abend.

Auch hier gibt es alle Infos auf der homepage des Parks.

Damit steht nun neben den Bed & Breakfasts von Federico (sehr zu empfehlen!) und der Corte Merina (nicht weniger zu empfehlen) eine weitere, preisgünstige Übernachtungsgelegenheit im Herzen des Bassa Val Grande zur Verfügung. Das Ostello bietet 18 Plätze im Massenlager und eine kleine Gemeinschaftsküche und steht daher nicht in direkter Konkurrenz zu den gemütlicheren, aber eben auch teureren B&Bs.

Sämtliche Infos (Preise, Öffnungszeiten etc.) gibt es bei parks.it und auf der Seite der Betreiber.

Derzeit finden im Val Grande vom Nationalpark organisierte Camps statt, und zwar auf Straolgio und Pian di Boit, ersteres ganz aktuell, letzteres dann wieder im August und September. Es sind noch Plätze frei, und der Park und seine offiziellen Führer freuen sich über jeden Teilnehmer, gerne auch ausländischer Herkunft. Sicher eine gute Gelegenheit, mit den Verantwortlichen vom Nationalpark in Kontakt zu kommen und viel über die Gegend zu erfahren.

Infos und Termine auf der homepage des Parks.

Achtung: im Rahmen dieser Veranstaltung wird am 17. Juli Bocchetta di Campo überbelegt sein (12 Personen)!

Mal wieder… Zitat sbb.ch:

Bauarbeiten FS: Zwischen Iselle di Trasquera und Domodossola auf der Linie Brig – Domodossola ( – Milano Centrale) ist die Strecke für den Bahnverkehr unterbrochen.

Dauer der Bauarbeiten von 13.08.2012 bis 02.09.2012

Die Züge fallen zwischen Iselle di Trasquera und Domodossola aus.

Es verkehren Ersatzbusse Iselle di Trasquera – Domodossola.

Bitte beachten Sie, dass beim Umsteigen auf den Bahnersatzbus in Iselle ein Fussmarsch von ca. 10 Minuten (kein Witterungsschutz) unternommen werden muss. Für das Gepäck stehen leider keine Gepäckrolli oder ähnliche Hilfsmittel zur Verfügung.

Der Transport von Fahrrädern + Rollstühlen ist ausgeschlossen.

Reisende von / nach Milano Centrale reisen via Gotthard.
Bitte rechnen Sie mehr Reisezeit ein.

Von einer Reise via Simplon wird abgeraten.

ACHTUNG, auch die Vigezzina ändert kurzfristig ihren Fahrplan. Infos hier!

Ab sofort ist die neue Swisstopo-Karte 285T Domodossola erhältlich. Die grundsätzliche Topographie und auch die eingetragenen (schwarzen) Wege wurden vom Vorgängermodell übernommen, die (roten) Wanderwege allerdings korrigiert. Meine Wenigkeit hat hier auch mitgewirkt… Allerdings ist in den letzten Wochen und Monaten so viel passiert, dass sie leider schon wieder nicht mehr up to date ist. Das wird dem „normalen“ Wanderer aber kaum auffallen. Von den derzeit erhältlichen Karten ist sie sicherlich die aktuellste und damit auch beste.

Wie ich soeben erfahre, ist die Straße ins Valle Loana (Malesco – Fondo li Gabbi) wieder durchgehend geöffnet. Sie bleibt wohl nur nachts geschlossen (22 bis 6 Uhr). Morgen bin ich vor Ort, bin selbst mal gespannt, wie das dort aussieht… Anscheinend handelt es sich derzeit um eine ziemlich üble Buckelpiste.

Wünscht mir wenige Gewitter (entgegen der Vorhersage…)!

update 05.07.: tatsächlich, mal wieder einen gewitterfreien Korridor erwischt…

Die Straße ist wirklich in keinem besonders guten Zustand, wird aber derzeit neu asphaltiert. Längere Wartezeiten bei der Baustelle sollten einkalkuliert werden (wenn der Kran rangiert, kommt schon mal eine halbe Stunde zusammen).

In den letzten Wochen habe ich hier recht wenig geschrieben, und wenn, dann eher Negatives. Das fällt halt einfach eher auf. Ich möchte aber nicht verschweigen, dass die raren Einträge auch daher kommen, dass im Grunde genommen alles in bester Ordnung ist hier im schönen Val Grande! Bisher ist es einigermaßen einsam und die meisten Hütten sind recht gut in Schuss. No news are good news…

Vielleicht sind die paar Mücken, die derzeit in tieferen Lagen unterwegs sind, noch nicht einmal einen Beitrag wert, doch ich finde es einfach bemerkenswert, dass sie überhaupt da sind. Es gab schon immer Stellen, an denen sich die Tierchen recht wohl gefühlt haben (Prebusa), doch an den Hütten hatte ich bisher noch niemals Probleme. In diesem Jahr sind sie jedoch recht aufdringlich, so zum Beispiel in Vou, Pian di Boit und auch In la Piana. Erstmals konnte ich dort wegen des nervigen Surrens nicht gut schlafen…

Sind vor ungefähr sechs Jahren die Zecken ins Val Grande eingewandert (zum Glück noch ohne FSME), so scheinen ab diesem Jahr auch die Stechmücken zum Repertoire dazu zu gehören. Bleibt die Hoffnung, dass es sich um einen einmaligen Ausrutscher handelt, bedingt durch den sehr milden Winter und den ziemlich verregneten Frühling. Ein kleines Fläschchen Mückenschutz im Gepäck kann aber derzeit nicht schaden.

Eine der für mich schönsten Übernachtungsgelegenheiten im Val Grande ist dabei, Geschichte zu werden. Zwei Hauptbalken sind komplett durchgemorscht, einige Dachstreben bereits gebrochen. Das Dach hat schon etliche, bedrohliche Dellen. Vielleicht überlebt es noch diesen Sommer, den nächsten Winter sicher nicht.

Den wunderschönen Platz mit der riesigen Buche und der Grillstelle werde ich sicher weiterhin ansteuern, im Haus übernachten aber bestimmt nicht mehr. Jeder Aufenthalt dort dürfte lebensgefährlich sein.

Die Forestali meiden die Hütte schon seit zwei Jahren und schlafen lieber draußen. Ralf ist derzeit dabei, die wichtigsten Gegenstände zu retten und auf andere Häuser zu verteilen (Töpfe, Sägen etc.).

Damit reduziert sich die Zahl der „inoffiziellen“ Hütten im Val Grande weiter. Viel länger als 60 Jahre halten die Dachbalken einfach nicht durch…

Wieder einmal – so muss ich das leider sagen – hat mich bei meiner Ankunft in Pian di Boit fast der Schlag getroffen. Zur Begrüßung lag ein großer Sack voll Müll vor der Tür, drinnen sah es auch nicht wesentlich besser aus. Überall Schmutz und Müllreste, der offene Kamin über und über mit Steinen und Asche gefüllt (Befeuerung in diesem Zustand unmöglich), fast schon selbstverständlich kein Holz (dafür jede Menge mit Staub vermengte Reste), völlig verkohlte Kaffeemaschinen, und last but not least war (ist) auch noch der Dreifuß zum Kochen verschwunden.

Nach einem harten zehnstündigen Marsch abseits der Wege warteten also weitere zwei Stunden Arbeit auf mich, um alles wieder einigermaßen wohnlich zu machen. Uff!

Man darf gespannt sein, wie lange dieser Zustand anhält. Schätzungsweise keine zwei Wochen…

Freunde aus Cicogna haben versprochen, sich um neue Kaffeemaschinen und auch einen neuen Dreifuß zu kümmern. Ohne solche freiwillige Arbeit klappt es im doch wieder recht stark frequentierten Val Grande nicht mehr. Ich alleine fühle mich ob dem ganzen Dreck, den die Leute hinterlassen, mittlerweile überfordert…

Hier übrigens noch ein Beweis des Vandalismus bei Scaredi: die schöne Granitbank ist einfach durchgebrochen. Hat wohl jemand mit dem Vorschlaghammer bearbeitet…

Das einst malerische Val Basso, ein Seitental des Valle Loana in Richtung Vald, wird derzeit ordentlich von Baumaschinen auseinander genommen. Vom alten, schönen Weg ist nichts mehr zu sehen. Statt dessen muss man sich nun über eine Schotterpiste bis zur Alpe Basso quälen. Hier einige aktuelle Bilder von einem weiteren der sogenannten Zivilisation zum Opfer gefallenen Tal – einfach ein Jammer…

Am 14. Juni habe ich mir ein Bild von der aktuellen Situation vor Ort verschafft. Die Straße hat nun die Alpe Basso erreicht und scheint damit fertiggestellt. Ich werde nun eine meiner klassischen Routen, die Diosi-Umrundung, entsprechend von Patqueso – Bondolo auf Fondo li Gabbi – Cavalla – Bondolo umstellen. Das Val Basso ist für mich erledigt. Über eine Schotterpiste will ich niemanden führen…

Am Sonntag und Montag hat es ordentlich gekübelt, oberhalb von 2000m entsprechend geschneit. Keine 11 Grad im Tal, und das Ende Mai, brrr… Nun gut, das sollte es jetzt aber wirklich gewesen sein mit der weißen Pracht! Die paar Zentimeter sind in ein, zwei Tagen sicher wieder weg. Hier ein Blick auf die Berge des oberen Val Grande:

Achtung, wegen eines Erdrutsches, verursacht von den starken Regenfällen am 1. Mai, ist die Straße von Malesco ins Valle Loana (Fondo li Gabbi) derzeit gesperrt. Man kann sie auch nicht abschnittsweise befahren, da sich der Erdrutsch bereits auf dem ersten Kilometer ereignet hat. Wann sie wieder eröffnet wird, ist zur Zeit nicht bekannt, da umfangreiche Reparaturarbeiten notwendig sind.

Hier die „ordinanza“ vom 1. Mai: http://comune.malesco.vb.it/ComOrdinanze.asp (Nummer 36). Offiziell ist die Straße werktags 8-12 und 13-17 Uhr gesperrt, am Wochenende geöffnet – und das vermutlich noch das ganze Jahr… dafür hat sie dann später auch einen guten Belag.

Die Bauarbeiter winken einzelne Fahrzeuge durch, wenn man etwas Geduld hat und freundlich auftritt… (ohne Gewähr natürlich)

Nachdem das Bivacco Ogliana definitiv nicht wieder aufgebaut werden soll, hat der Park gemeinsam mit der Gemeinde von Beura-Cardezza beschlossen, die private Hütte von Corte di Sopra geöffnet zu lassen.

Nun habe auch ich mir einmal einen Eindruck von dieser Hütte verschafft. Und bin mehr als enttäuscht. Die meisten Hütten im Val Grande versprühen einen gemütlich-romantischen Charme, diese hier erinnert jedoch mehr an einen Bunker. Lieblos eingerichtet wäre noch untertrieben. Außer in absoluten Notfällen werde ich diese Unterkunft sicher nicht ansteuern.

Bilder sagen mehr als tausend Worte:

Es handelt sich übrigens um das riesige Gebäude ganz vorne, auf dem Bild ganz links zu sehen.

Nach fast drei Jahren habe ich mal wieder bei der Ruine von Ogliana vorbei geschaut. Viel gibt es nicht mehr zu sehen, auch die Grundmauern sind mittlerweile verschwunden. Das Nebengebäude, in dem sich nach wie vor Tisch und Bänke befinden, bietet auch nicht wirklich Schutz vor schlechtem Wetter: das Dach ist halb abgedeckt und erweckt auch keinen besonders stabilen Eindruck mehr. Hier ein paar aktuelle Impressionen: