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Val Grande und Ossola

ein Blog ganz und gar meiner Wahlheimat - dem Parco Nazionale Val Grande - gewidmet...

Aktuelles über Wege, Hütten und schlicht und ergreifend ein Leben in und von der größten Wildnis Italiens. Hier gibt es eine Menge nützliche Infos zur Situation im Park und den einen oder anderen Tipp für diese oder jene Route... Für Führungen stehe ich JEDERZEIT zur Verfügung - weitere Infos auf www.piemont-trekking.de

aktuelle Situation

Schneelage Posted on 28/03/2014 21:25

Hier mal wieder ein update zur Schneesituation nach (hoffentlich „nach“) dem schwersten Winter seit Aufzeichnungsbeginn…

Das Obere Val Grande mit seinen Hauptzugängen Colma, Scaredi und Vald bleibt wohl noch bis mindestens Mai, eher Juni unzugänglich. Die Westpässe Ragozzale und Basagrana werden noch länger nicht passierbar sein.

Im Unteren Val Grande lässt es sich hingegen schon wieder ganz gut wandern. Der Schnee hat sich bis ungefähr 1100m zurückgezogen, und die Blumen drücken durch! Frühling pur! Allerdings sollte man noch einige Zeit auf Passüberschreitungen und Touren in höhere Lagen verzichten. „Wenig Schnee“ gibt es dieses Jahr nicht – entweder gar nichts oder sofort zwei Meter.

Auch im vom Lago-Klima beeinflussten Valle Cannobina und auf den Sonnenseiten des Val d’Ossola kann man schon wieder sehr gut schneefrei unterwegs sein, stets unterhalb von 1100m bis 1200m. Darüber herrscht auch dort noch Winter.

Wer sich für eine Führung interessiert: das Obere Val Grande kann ich auch mit Schneeschuhen aus Sicherheitsgründen noch nicht anbieten, die Lawinengefahr ist weiterhin zu groß. Sonst geht schon wirklich viel, traut euch!



Oberes Val Grande nach wie vor unzugänglich

Schneelage Posted on 13/03/2014 11:36

Nach dem letzten Neuschnee und dem anschließenden Temperaturanstieg besteht nun eine erhebliche Gefahr von Gleitschneelawinen, und das 24 Stunden am Tag. Sämtliche Gegenden, über denen noch bis zu vier Meter Nassschnee an den Hängen kleben, sollten gemieden werden.

Hier ein aktuelles Foto der Gegend um Scaredi:

Der in normalen Wintern eigentlich sichere Wege nach Scaredi verläuft auf dem kleinen Rücken leicht rechts der Bildmitte. Er ist geschützt durch einen Kanal, in den sich die Lawinen der Hänge darüber ergießen können. In diesem Jahr ist er komplett aufgefüllt, eine Lawine hat sogar schon den kleinen Grat überschwemmt. Meines Wissens zum ersten Mal überhaupt, zumindest seit ich auch im Winter ins Val Grande gehe.

Auch die Querung nach Cortenuovo darüber erscheint äußerst heikel, sämtliche Hänge unter dem Cimone di Straolgio sind noch schneebeladen. Die einzelnen kleineren Rinnen kann man überhaupt nicht mehr erkennen, sie sind alle komplett mit Lawinen gefüllt…

Damit wird der Zugang zu Scaredi – im Prinzip der einfachste, um ins Obere Val Grande zu gelangen – wohl noch etliche Wochen unpassierbar sein. Für die Monate März und April, und vermutlich auch noch Mai, heißt das: auf ins Untere Val Grande!



erneut viel Schnee

Schneelage Posted on 01/03/2014 22:16

Mehrere Seitentäler der Region sind abgeschnitten, nachdem es die letzten beiden Tage ununterbrochen und intensiv geschneit hat. Bei Ceppo Morelli im Valle Anzasca hat eine große Lawine die Straße verschüttet, Macugnaga und derzeit auch Antronapiana und Alagna sind isoliert.
Hier ein youtube-Video der Lawine im Valle Anzasca.

Im Valle Vigezzo gab es ungefähr einen Meter Neuschnee, auch Cicogna wurde ordentlich eingepudert. Und selbst in Mergozzo ist der Dauerregen heute Morgen kurzzeitig in Schnee übergegangen. Willkommen Frühling, kann man da nur sagen!



Val Grande 2014

Schneelage Posted on 24/02/2014 21:01

Der aktuelle Rekordwinter nötigt immer wieder zu Vergleichen mit dem letzten Rekordwinter 2009. Wenn man bedenkt, dass vor fünf Jahren das Obere Val Grande bis Mitte Mai mehr oder weniger unerreichbar gewesen ist, muss man davon ausgehen, dass in diesem Jahr bis in den Juni hinein nicht viel gehen wird.

Derzeit liegen auf 1500m gute drei Meter Schnee, am Wochenende kommt das nächste große Tief. Man kann nur ahnen, wie es jetzt rund um Scaredi aussieht, doch dieses eigentlich auch im Winter leicht zu erreichende Ziel bleibt aufgrund der Lawinengefahr abgeschnitten. Immerhin konnte ich mich heute bis Bondolo durchschlagen, Bilder sagen mehr als Worte.

Zum Vergleich noch zwei Bilder aus dem Mai 2009 (Scaredi 12.05. und Ragozzale 13.05.).

Ich kann jedem nur dringend raten, zurückhaltend mit den Planungen fürs Val Grande zu sein. Für Touren im März, April und Mai empfehle ich den unteren Teil, das Bassa Val Grande rund um Cicogna, da man hier problemlos unter 1000m bleiben kann. Dort hat es dann sehr sicher keinen Schnee mehr.

Auch meine Führungen werde ich entsprechend planen, man kann schließlich auch im Bassa Val Grande tief in die Wildnis abtauchen. Wer dennoch schon im Mai in den oberen Teil möchte, dem kann ich meine entsprechende Schneeschuh-Tour empfehlen. Ich bin für alle Schandtaten zu haben – solange es die Situation zulässt.



Straße nach Cicogna wieder geöffnet

unterwegs Posted on 21/02/2014 13:39

Fast genau zwei Monate nach der Sperrung wurde die Straße zur „kleinen Hauptstadt des Parks“ wieder geöffnet. Sie ist nun also auch offiziell wieder befahrbar. An der Baustelle kurz vor Cicogna wurde eine Ampelregelung eingerichtet.



Rekordschnee!

Schneelage Posted on 14/02/2014 16:07

Hier der Beweis: links ein Foto von Curgei bei maximaler Schneehöhe 2009, rechts eines von heute. Und wir sind noch lange nicht am Ende, morgen schüttelt Frau Holle weiter…



Schnee…

Schneelage Posted on 11/02/2014 15:37

Auch sehr interessant zum Thema:
http://www.srf.ch/meteo/meteo-news/rekordschneehoehen-im-sueden
So langsam freue ich mich dann doch auf den Frühling…

Aber da der Winter natürlich auch seine schönen Seiten hat, hier ein paar eindrucksvolle Bilder von einem Ausflug nach Pluni. Langsam aber sicher riecht es wirklich nach einem neuen Rekord, vor allem, weil für das Wochenende schon wieder Neuschnee prognostiziert ist.



Begehungsverbot Schluchtweg aufgehoben

Wege Posted on 11/02/2014 13:12

Der Bürgermeister der Gemeinde San Bernardino Verbano hat Ende Januar das Begehungsverbot des berühmt-berüchtigten Schluchtwegs Casletto-Orfalecchio aufgehoben. Aufgrund umfangreicher Reparaturarbeiten besteht keine Gefährdung mehr. Anspruchsvoll bleibt der Weg aber auf jeden Fall (T4) und ist bei Eis und Nässe unbedingt zu meiden.
Hier das offizielle Dokument:

Nun bleibt noch die Frage, wann endlich das Begehungsverbot des Hauptwanderweges zwischen In la Piana und Val Gabbio aufgehoben wird… Ja, das gibt es wirklich, auch wenn es kaum jemand weiß…



Rekordwinter?

Schneelage Posted on 10/02/2014 11:06

Vor fünf Jahren sprach man vom „Jahrtausendwinter“, was angesichts des noch sehr jungen Jahrtausends wohl doch etwas voreilig gewesen ist… Damals wurden auf den Pässen des Val Grande um die sechs Meter Schnee gemessen, eine Schneehöhe, die man auch für diesen Winter nun nicht mehr ausschließen kann.
Man betrachte einfach einmal die Schneehöhenkarte des SLF.
So wenig Schnee am Alpennordhang liegt, so viel liegt davon am Südhang. Alles verschwindet unter dem weißen Mantel…
Nach den schier endlosen Schneefällen der letzten Wochen soll nun endlich wieder einmal die Sonne heraus kommen, ich werde euch daher in ein paar Tagen mit Bildern versorgen können. Auch wenn man aufgrund der Lawinensituation natürlich nicht allzu viel unternehmen kann.



viel Neuschnee

Schneelage Posted on 31/01/2014 15:32

Und schon wieder schüttelt Frau Holle kräftigst ihre Decken. Und das wohl noch tagelang. Nach einem kurzen Intermezzo von Schneefällen bis in tiefe Lage soll es aber wohl wieder, wie bisher fast immer, nur oberhalb von 1000m schneien, zumindest im Bassa Val Grande.
Die Schneemengen dort nehmen langsam aber sicher die Dimensionen des Winters 2008/2009 an. Wir bleiben den 170% der üblichen Schneemenge um diese Jahreszeit treu.
Das gibt ein interessantes Frühjahr… mit vielen Touren rund um Cicogna und einem sehr stillen, weil wohl noch länger unzugänglichen Oberen Val Grande…



Mottac

Hütten Posted on 31/01/2014 10:56

Nachdem ich das Bivacco Mottac Ende 2012 offiziell adoptiert (Seite 48) habe und seitdem im Rahmen der „Europäischen Charta für Nachhaltigen Tourismus“ für dessen Unterhalt zuständig bin, habe ich kürzlich den entsprechenden Jahresbericht beim Park eingereicht. Diesen möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Rein finanziell gesehen ist die Arbeit nicht sehr aufwändig, in 2013 habe ich 50 Euro aus dem eigenen Geldbeutel investiert, vor allem für Kaffee, Zucker (letzterer wurde auch teilweise vom Park gesponsert), Geschirr und kleinere Utensilien. Vieles davon ist nicht wirklich „nötig“ und mehr mein eigenes Steckenpferd, aber es wertet die Hütte halt doch auch entsprechend auf.

Die eingebrachte Zeit und der Arbeitsaufwand hingegeben stehen auf einem ganz anderen Stern. Das liegt natürlich auch an der abgeschiedenen Lage – ich nutze meine Führungen, um dort regelmäßig nach dem Rechten sehen zu können, anders wäre das wohl gar nicht möglich.

Grundsätzlich ziehe ich ein positives Fazit, es wurde nicht übermäßig viel Holz verbraucht und das Haus wird meist auch in einem sehr guten Zustand hinterlassen. Nur ein einziges Mal habe ich im letzten Sommer die Hütte in wirklich verwahrlostem Zustand vorgefunden und musste drei Stunden (!) Aufräumarbeit leisten.

Problematisch sind die Feuerstellen, die sich im Freien „gebildet“ haben. Natürlich ist es schön, ein Lagerfeuer zu entfachen, doch man bedenke hier den großen Aufwand, mit dem das Holz transportiert werden muss (von mir und einigen wenigen Freiwilligen wie dem berühmten Ralf, es gibt keine Heliversorgung) und schlicht und ergreifend auch das Verbot des Nationalparks. Ich habe versucht, die entsprechenden Plätze so gut es geht unkenntlich zu machen.

Und hier die puren Daten und Fakten:
-Ausrüstung wie Sägen, Axt, Besen, Töpfe etc. sind noch in sehr gutem Zustand, es musste nichts ausgewechselt werden
-einige Teller und Gläser sind verschwunden und wurden ersetzt
-die Besucher erfreuen sich eines gesunden Kaffeedurstes, 3,5 kg Kaffeepulver wurden konsumiert und entsprechend neu geliefert
-bei sämtlichen Visiten (circa zwei pro Monat) habe ich die Hütte komplett durchgeputzt und auch das Geschirr, wo nötig, gesäubert
-die Arbeitszeit wurde mit 50 Stunden angegeben
-der geplante einwöchige Daueraufenthalt im Herbst, um die Holzvorräte aufzufüllen, konnte wetterbedingt nicht stattfinden, er wird voraussichtlich im März nachgeholt

Für 2014 wünsche ich allen Wanderern weiterhin tolle Erlebnisse auf Mottac mit der steten Bitte, sparsam und vorsichtig mit allem Vorhandenen umzugehen.



Cicogna

unterwegs Posted on 29/01/2014 11:42

Ich sollte vielleicht nochmals ausdrücklich erwähnen, dass Cicogna weiterhin problemlos erreichbar und die Straße befahrbar ist. Es handelt sich hier nur um eine bürokratische und versicherungsrechtliche Geschichte. Die Bewohner Cicognas sind sowieso darauf angewiesen, die Straße täglich zu benutzen, allein, um ihre Kinder zur Schule zu bringen… Das offizielle Verbot kostet nun den Betreibern des B&B, der Bar und des Agriturismo bares Geld, da viele, die das entsprechende Schild in Rovegro lesen, umkehren. De facto spricht aber nichts gegen einen Ausflug nach Cicogna. Man sollte nur auf der Straße keinen Unfall bauen, denn die Versicherung würde hier nicht einspringen.



Situation in Cicogna

unterwegs Posted on 19/01/2014 11:12

Nachdem Cicogna seit fast vier Wochen offiziell von der Außenwelt abgeschnitten ist (inoffiziell kann die Straße befahren werden, aber auf eigenes Risiko, da sie von der Gemeinde gesperrt wurde), haben sich die Bewohner der „kleinen Hauptstadt des Parks“ in einem offenen Brief an den Präfekten und den Presidenten der Provinz gewandt, um auf diese untragbare Situation aufmerksam zu machen. Italien scheint dermaßen pleite zu sein, dass selbst Mittel zum Straßenunterhalt nicht mehr verfügbar sind.

Wer des Italienischen mächtig ist, kann den Brief hier lesen.

Derzeit wird die Straße dank eines Not-Zuschusses der Provinz repariert, sie soll demnächst wieder geöffnet werden. Da dies jedoch nur Flickschusterei ist und an der allgemeinen Situation wenig ändert, sehen sich die Anwohner dazu gezwungen, intensiver auf diesen Missstand hinzuweisen.



Kastanienchaos

unterwegs Posted on 07/01/2014 18:57

Die Unwetter um Weihnachten, verbunden mit Sturm und vor allem schwerem Nassschnee, haben für einen enormen Waldschaden gesorgt. Besonders die alten Kastanienbäume, die ihr Laub noch nicht komplett abgeworfen hatten, sind betroffen.
Leider sind nun viele Wege massiv beeinträchtigt, es treffen Meldungen aus den unterschiedlichsten Gegenden des Ossola ein. Teilweise ist es schwierig bis fast unmöglich, voran zu kommen. Auf den markierten Wegen werden früher oder später (hoffentlich) die Motorsägen zum Einsatz kommen, für viele alte Pfade bedeutet die Situation eine drastische Verschlechterung, die nicht mehr beseitigt werden wird.
Jedenfalls müssen Wanderer derzeit mit erheblichen Behinderungen auf den Wegen, die durch Kastanienwald führen, rechnen (Verkehrsfunk Val Grande…)



Winterzauber

aktuelle Bilder Posted on 02/01/2014 15:30

Hier ein paar Bilder von Silvester, das ich mit meiner Freundin auf Pluni verbracht habe. Fantastische Stille und Einsamkeit in einer winterlichen Märchenlandschaft…



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