Val Grande und Ossola

Seit sich nach den heftigen Regenfällen über Weihnachten am 26.12. eine Mure am Hang unter Cicogna gelöst und die Straße teilweise verschüttet hat, ist das kleine Bergdorf (offiziell) von der Außenwelt abgeschnitten. De facto kann man die fragliche Stelle mehr oder weniger gut passieren und erreicht Cicogna nach wie vor mit dem Auto, für Schäden wird seitens der Gemeinde jedoch keine Haftung übernommen und damit bleibt die Straße amtlich geschlossen. Dennoch möchte ich, auch im Namen der dort ansässigen Betreiber der Bar, des B&B und des Agriturismo, darauf hinweisen, dass Cicogna erreichbar bleibt, denn gerade für die Einheimischen bedeutet die offizielle Schließung der Straße einen nicht unerheblichen Einnahmeverlust.

Man sollte meinen, gegen die Unterbrechung der einzigen dort existierenden Straße wird mit Hochdruck gearbeitet und die Sperrung dauert maximal ein, zwei Tage. Doch hier ticken die Uhren halt doch ein bisschen anders.

Nach einer Woche hat sich die Gemeinde Cossogno, zu der Cicogna gehört, an die Provinz gewendet, damit von dort Hilfe kommt, sei es in finanzieller als auch in logistischer Hinsicht. Wenn man bedenkt, dass seit weit über einem Jahr ein riesiger Felsbrocken bedrohlich über der Straße „schwebt“, ohne dass irgend etwas passiert ist, muss man davon ausgehen, dass dieser Status Quo noch ein Weilchen andauert.

Ich wünsche allen Freunden des Val Grande einen Guten Rutsch und ein tolles Bergjahr 2014! Möge das Wetter besser werden als es 2013 war und möge das Val Grande so einsam und wild bleiben wie es in den letzten Jahren wieder geworden ist.
Dazu (und auch passend zum derzeit vielen vielen Schnee der Gegend) ein paar winterliche Impressionen aus dem Val Vigezzo vom größten Yeti überhaupt, Raffaele Marini. Viel Spaß!

Nach drei äußerst schneearmen Wintern schlägt Frau Holle in dieser Saison mal wieder so richtig zu. Die oberen Täler der Provinz melden neue Rekorde für Ende Dezember (der Winter hat ja eigentlich noch gar nicht so richtig begonnen), allein gestern hat es bis circa 1500m über zwei Meter geschneit.

Die Betreiber diverser Hütten (Crosta/Val Divedro, Myriam/Formazza, Maria Luisa/Formazza etc.) stellen derzeit eindrucksvolle Bilder ins Internet…
Nach wie vor sind wegen Baumbrüchen zahlreiche Straßen unterbrochen (Antrona, Bognanco, Formazza), gestern musste sogar der Bahnverkehr zwischen Brig und Domodossola eingestellt werden.

Ein deutlicher Unterschied ist zwischen oberem und unterem Val d’Ossola erkennbar: derzeit liegen in Domodossola circa 20cm Neuschnee, in Vercio bei Mergozzo (800m) hat es nur geregnet.

Am Wochenende soll es so weiter gehen, oberhalb 600m wird erneut Schnee erwartet. Die Lawinenwarnstufe bewegt sich derzeit zwischen 4 und 5, von Ausflügen rund um und ins Val Grande kann nur dringend abgeraten werden.

Die Schlagzeile dazu lautet, vielleicht etwas sehr reißerisch, „Emergenza neve in Val Grande“…

Hier noch eine Quelle zur Schneehöhe und ein Bild vom Rifugio Myriam.

Seit gestern hat der Winter die Ossolaregion fest im Griff, es schneit bis in tiefe Lagen (selbst Mergozzo ist weiß). Damit ist die Wandersaison wohl beendet und es beginnt die Schneeschuhzeit…
Ich werde hier nun nicht mehr über Neuschnee informieren, sondern nur dann etwas schreiben, wenn das Gegenteil eintreten sollte und man wieder schneefrei unterwegs sein kann. Was vor allem in den Südflanken immer möglich ist, da braucht es nur ein paar Sonnentage. Sämtliche Nordseiten werden wohl bis zum Frühling verschneit bleiben.

Und hier noch ein aktuelles Bild vom Pizzo delle Pecore (26.11.):

Im November wird das Val Grande ruhig (noch ruhiger, als es eh schon ist), kaum noch ein Wanderer verirrt sich in den Nationalpark. Warum eigentlich? Jedes Jahr aufs Neue freue ich mich auf diesen für mich schönsten Monat des Jahres. Fantastisches Licht, Herbstfarben, Stille, und eine noch warme Sonne. Wer es nicht glaubt, hier die Bilder meines letzten Abenteuers…

(ein Problemchen mit der Software konnte auch gelöst werden – im Laufe des Winters werde ich hier noch zahlreiche Bilder von „Expeditionen“ ab 2008 hochladen – vorher hatte ich noch keine Digicam…)

Nachdem der Winter schon Anfang Oktober vorbeigeschaut hat und der Monat der trübste seit 50 Jahren gewesen ist, möchte man meinen, dass das Val Grande schon verschneit sei. Das Gegenteil ist der Fall. Aufgrund der milden Tiefdruckgebiete der letzten Wochen ist der Neuschnee wieder komplett verschwunden, sämtliche Berge des Parks sind schneefrei.
In einigen besonders nordexponierten Stellen muss man aktuell mit Vereisungen rechnen – daher ist der Sentiero Bove inkusive Strette del Casè auch nicht mehr begehbar. Alle anderen Pfade können jedoch mehr oder weniger problemlos erwandert werden.

Eigentlich traditionell der stabilste und schönste Monat des Jahres, kann man den diesjährigen Oktober komplett vergessen. Abgesehen von einigen wenigen Föhntagen heißt es: Regen Regen Regen – oder Schnee. Wollen wir auf den November hoffen…
Was sich leider bereits erledigt hat, ist die Herbstfärbung. Erlen und Ahorne haben ihre Blätter beim viel zu frühen Schneefall Anfang Oktober grün abgeworfen, und die Buchen, die gerade anfangen zu „brennen“, werden nun „abgewaschen“. Wirklich schade.
Und hier noch ein Zitat der Schweizer Wetterfrösche vom 3.11.: In Lugano war es seit mindestens 50 Jahren der trübste Oktober…

Nachdem heute der herrlich warme Föhn geblasen hat, ist viel vom am Wochenende gefallenen Schnee wieder verschwunden. Derzeit bleiben noch die Westpässe „geschlossen“, die Hauptzugänge Vald, Scaredi, Colma sind wieder passierbar – auch wenn man dort nach wie vor durch Nassschnee stapfen muss.
Hier ein Bild der höchsten Val-Grande-Berge, Südseite (die andere Seite dürfte noch wesentlich weißer aussehen), aufgenommen von der Bocchetta di Sautì:

Jetzt hat es doch noch einmal ordentlich geschneit, und das bis ungefähr 1000m. In den nächsten Tagen wird damit wohl so gut wie gar nichts gehen.
Einen so frühen Wintereinbruch habe ich auch noch nie erlebt… 2013: Schnee so spät wie nie und auch so früh wie nie. Es lebe die neue Eiszeit!
Und hier noch ein Bild aus dem Val Loana (by Raffaele Marini, Malesco):

Gestern hat es, verbunden mit teils intensiven Gewittern, bis circa 1600 – 1800 Meter herunter geschneit. Wie viel, kann man vom Tal aus schlecht sagen, ich schätze nicht mehr als 30 bis 40 Zentimeter. Für Mitte Oktober allerdings durchaus eine beachtliche Menge.

Die Westzugänge (Basagrana, Ragozzale) sind damit unpassierbar. Von deren Begehung sowie von einer Tour ins Obere Val Grande rate ich dringend ab. Gerade der erste, rutschige und nasse Schnee ist äußerst gefährlich.

Ab Sonntag Nachmittag soll sich wieder sonniges Wetter durchsetzen. Der Schnee dürfte damit rasch wieder Geschichte sein. Allerdings sollte man unbedingt noch ein, zwei Tage zugeben, um wieder einigermaßen sichere Verhältnisse vorzufinden. Ich selbst werde vor Dienstag auch nichts unternehmen, vorausgesetzt, die Prognosen ändern sich nicht mehr.

Laut Nationalparksverwaltung sollen demnächst die Bauarbeiten für ein immer geöffnetes Haus neben der derzeit nur mit Schlüssel zugänglichen Hütte von Pian Vadà beginnen. Geplant sind 30 Tage Bauzeit, das heißt es soll wohl noch in diesem Jahr fertig gestellt werden. Mal sehen… Aktuell ist Neuschnee bis auf 1000 Meter angesagt, das könnte diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung machen.
Wenn die Hütte wirklich realisiert wird, werde ich sicher auch dort mal wieder vorbeischauen. Zeit wird’s, ich war seit sage und schreibe über vier Jahren nicht mehr in dieser Ecke…

Eigentlich ist der Mottac-Grat eine meiner Rennstrecken, im letzten Jahr war ich dort fast wöchentlich unterwegs. In dieser Saison haben mich meine Touren jedoch stets auf andere Wege geleitet, und erst vor zwei Tagen bin ich dort wieder einmal vorbei gekommen. Leider musste ich feststellen, dass dort in der Nähe von P.1930 (Landeskarte) immer noch dieser falsche Wegweiser sein Unwesen treibt.
Ich habe die langsam verblassende Schrift („kein Weg“ – „Abzweigung 150m“) aufgefrischt. Das von mir vor fast drei Jahren angebrachte Holzschild an der Stelle, an die eigentlich der offizielle Wegweiser hingehört, war völlig unleserlich geworden – auch dort habe ich die Hinweise erneuert. Jetzt sollte wieder alles klar sein: es führt kein Weg südwestlich vom Grat vorbei, die dortigen Schafpfade führen in recht unbequemes, exponiertes Gelände. Richtig und gut begehbar ist ausschließlich der Weg nordöstlich des Rückens.

Hier ist er, der neue Ofen von Bocchetta di Campo. Zieht und wärmt allerbestens. Die rauchigen Probleme der Vergangenheit haben sich damit in Luft aufgelöst.
Damit war also doch nicht der Kamin schuld. Hätte ich nicht gedacht…

Ein Wanderer hat seinen braunen Pulli mit der Aufschrift „Zivildienst“ mit hohem persönlichen Wert verloren / vergessen, vermutlich auf Colma oder Serena. Der ehrliche Finder kann sich bei mir melden (mail), ich stelle dann gerne einen Kontakt her. Vielen Dank!

Laut einer Info vom Nationalpark ist der schadhafte Ofen auf Bocchetta di Campo heute ersetzt worden. Wollen wir hoffen, dass das Problem wirklich der Ofen und nicht der Kamin gewesen ist…

Auch wurde der Holzvorrat dort und auf Scaredi aufgefrischt.

Ecco l’aggiornamento promesso: questa mattina la stufa nuova è stata portata a Bocchetta di Campo. Si è approfittato del volo per portare anche la legna (Scaredi e Bocchetta di Campo) accastata dai forestali.