ein Blog ganz und gar meiner Wahlheimat - dem Parco Nazionale Val Grande - gewidmet...
Aktuelles über Wege, Hütten und schlicht und ergreifend ein Leben in und von der größten Wildnis Italiens. Hier gibt es eine Menge nützliche Infos zur Situation im Park und den einen oder anderen Tipp für diese oder jene Route... Für Führungen stehe ich JEDERZEIT zur Verfügung - weitere Infos auf www.piemont-trekking.de
Achtung, wenn man die Fahrpläne des hiesigen Busunternehmens (Comazzi) aufruft, erscheint als erstes der „Winterfahrplan“, der erst ab dem 10. September Gültigkeit besitzt.
Um den aktuell gültigen „Sommerfahrplan“ (Orario estivo) aufzurufen, muss man ein Stück weit nach unten scrollen.
Die Bauarbeiten zwischen Camedo und Re dauern an, die Sperrung wurde bis Ende Juni verlängert. Es ist wohl davon auszugehen, dass sie auch ab dem 1. Juli nicht dauerhaft geöffnet wird…
Die Holzbrücke über die Schlucht des Rio Lupo ist eingestürzt und der Weg daher dort unpassierbar. Von Orcesco kommend muss der Piste bis Lupo sopra gefolgt werden, dort kann man dann wieder auf die alte Mulattiera wechseln.
Zwei Jahre nach der letzten Aktualisierung und nach einigen Monaten „ausverkauft“ ist seit Juni die neue Val-Grande-Karte 114 von Geo4Map erhältlich.
Nun sind es schon bald sieben Jahre Arbeit, die in dieser Karte stecken, und so langsam aber sicher erreicht sie den Zustand „komplett“. Fast… Natürlich fehlen immer noch ein paar Sachen, vor allem in den Gebieten am südlichen Rand (zwischen Ossola und Strona), doch insbesondere das Val Grande und dessen nähere Umgebung sind inzwischen sehr gut wiedergegeben.
176 zusätzliche Tracks (Pfade, Wege, Straßen), unzählige Wegpunkte (Brunnen, Kapellen, Ruinen…) und weitere Korrekturen (Höhenangaben, Positionen der Kapellen etc.) wurden eingefügt. Dazu kommen zahlreiche Namen, die den Weg aus den Archiven und alten Katastern in die neue Karte gefunden haben.
Ebenfalls habe ich mir die Mühe gemacht, sämtliche Bushaltestellen zu vermerken. Man kann hier mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wesentlich besser unterwegs sein, als oftmals angenommen wird.
Ein paar Beispiele von verschiedenen Gebieten der Karte:
Im Zentralgebiet sind ein paar alte Pfade dazugekommen, wie hier rund um die Costa Rondino und auch zwischen In la Piana, Ceresa und Riazzoli. Es handelt sich natürlich um schwierig zu begehende alte Wegspuren in völliger Wildnis, die nur für sehr erfahrene Berggänger geeignet sind.
Doch auch einfacher zu erwandernde Gegenden wie beispielsweise jene rund um Trontano wurden überarbeitet:
2021
2023
Dies gilt auch für das Gebiet von Vogogna, Premosello und Colloro.
Hier und da wurden auch Wege neu markiert, diese werden nun natürlich ebenfalls wiedergegeben. Zum Beispiel kam eine Verbindung von Scaredi zur Forcola hinzu.
Nicht vorenthalten möchte ich euch auch die Gegend im südlichen Teil der Karte. Sie wird für die meisten nicht sonderlich interessant sein, doch wer in ein so richtig wildes Gebiet abtauchen möchte, kann ja mal einen Blick riskieren. Als Beispiel die Verbesserungen rund um Forno im Val Strona:
2021
2023
Und nun zum Wesentlichen: wie kommt man an die neue Karte?
Kostenloser Versand nach Deutschland ist in der zweiten Septemberwoche möglich, Bestellungen müssen bis spätestens 6. September eingegangen sein. Für spätere Bestellungen gilt: Versand ungefähr Ende Oktober.
Dringendere Lieferungen sind per Expresspost ab Italien möglich, Laufzeit ungefähr eine Woche, Versandkosten 7 Euro. Bestellungen werden jederzeit entgegengenommen, Versand erfolgt so schnell wie möglich (ich bin zur Zeit viel auf Mehrtagestouren unterwegs).
Kostenloser Versand in die Schweiz erfolgt wöchentlich, Bestellungen werden jederzeit entgegengenommen.
Preis pro Karte 12 Euro.
Bestellung einfach per Email, Bezahlung per Überweisung erst nach Erhalt der Ware.
Die 114 deckt das Obere Val Grande sowie die Schlucht und das Val Pogallo bis ungefähr einer Linie Pian di Boit – Cicogna – Cossogna ab. Wer das gesamte Gebiet des Nationalparks (95%) vor sich haben möchte, benötigt auch noch die Karte 115 Alto Verbano, die selbstverständlich auch über mich bezogen werden kann. Sie wurde letztmals im Frühjahr 2022 aktualisiert und deckt die Region um den Monte Zeda, Pian Cavallone, das Valle Intrasca und einen Teil des Valle Cannobina ab.
Hier klicken für eine genaue Übersicht über die jeweilige Gebietsabdeckung der verschiedenen Karten.
Nun konzentriere ich mich voll auf die anderen Karten im Ossola, hier hat sich in den letzten Jahren auch sehr viel getan. Ich weiß nicht, wie viele Millionen Schritte da inzwischen drinstecken… Sobald es Neuerscheinungen gibt, informiere ich euch ebenfalls hier darüber.
Am 3. Juni werden sich auf dem Marktplatz von Thun die verschiedensten Landschafts-, Natur- und Nationalparks aus dem Wallis und dem Nordpiemont präsentieren.
Meine Wenigkeit betreut zusammen mit dem Präsidenten Luigi Spadone den Stand des Nationalparks Val Grande. Wenn ihr also in der Gegend seid oder sowieso aus Thun oder Bärn kommt: schaut vorbei auf einen kleinen Plausch!
Nach den letzten recht feuchten Tagen ist trotz einer relativ niedrigen Nullgradgrenze bei nur knapp über 2000m auch auf den Nordseiten der Schnee stark zurückgegangen. Die wichtigsten Routen sind inzwischen schneefrei, einzig auf der Nordseite des Passo di Basagrana und rund um Cortechiuso liegen noch ein paar wenige Reste. Und Bocchetta di Campo sowie die umliegenden Gipfel sind nach wie vor nicht bzw. nur schwer erreichbar.
Von den offiziellen Routen bleibt im Grunde nur der Sentiero Bove weiterhin unbegehbar. Voraussichtlich noch ein oder zwei Wochen, dann sollte man auch dort durchkommen.
Achtung, nach einem eher verregneten Auffahrts-Wochenende wird das Pfingstwochenende vermutlich umso voller, entsprechendes Wetter vorausgesetzt. Allein für Mottac haben sich mehrere Gruppen „angemeldet“. In den nächsten Wochen (Höchstsaison!) besser nicht ohne Zelt unterwegs sein.
Nachdem wir hier einen ganz normalen (!) Mai haben, also ziemlich verregnet und kühl, ist nach der schier endlosen Trockenperiode erst einmal aufatmen angesagt. Die Bäche rauschen wieder ordentlich vor sich hin und die Quellen sind gut gefüllt.
Noch liegen wir allerdings über 30% unter dem Jahresdurchschnitt an Niederschlägen (Quelle: Meteoschweiz), es wird daher noch ein bisschen dauern, bis alles wieder schön durchtränkt ist. Aber vorerst hat sich die doch sehr angespannte Situation etwas beruhigt.
Oft werde ich gefragt, ob es im August denn nicht zu viele Wanderer im Val Grande hat. Antwort: normalerweise nicht, Juli und August sind eher ruhige Monate. Die ultimative Hochsaison ist: Auffahrt (in Deutschland Himmelfahrt)! Auch September und Oktober sind recht gut besuchte Monate, doch so voll wie über die diversen Brücken im Mai und Juni ist es sonst nie.
Wer also auf die nicht ganz so exklusive Idee gekommen ist, das nächste lange Wochenende im Val Grande zu verbringen, der stelle sich besser auf überfüllte Hütten ein. Es kann nicht schaden, ein Zelt mit dabei zu haben.
Eigentlich hätte die Neuauflage der begehrten Val-Grande-Karte pünktlich zu Saisonbeginn vorliegen sollen, doch leider verzögert sich die Auslieferung noch ein wenig.
Derzeit ist die Karte daher nirgendwo erhältlich, auch nicht bei mir. Der Verlag und natürlich auch ich warten sehnsüchtig auf die druckfrischen Exemplare – die hoffentlich bis Mitte oder Ende Mai eintreffen werden.
Sie wird dann mit vielen Aktualisierungen und Neuerungen aufwarten. Und auch mit ein paar kleineren Korrekturen, die man halt doch immer noch vornehmen muss. Hier ein kleiner Vorgeschmack:
2021
2023
Sobald sie verfügbar ist, werde ich euch hier im Blog darüber informieren. Auch was die Bestellmöglichkeiten über mich (unter anderem Versand nach Deutschland) betrifft.
Nach dem Neuschnee der letzten Tage (der doch bis auf circa 1800m herunterkam), sind die Pässe wieder recht verschneit. In der mittlerweile warmen Frühlingssonne sollte er aber rasch wieder abtauen.
Bis die Übergänge jedoch wirklich schneefrei sind, wird es schon noch ein paar Wochen dauern. So sieht es derzeit rund um Scaredi aus:
Da kommt man natürlich schon drüber, doch von den Gipfeln und auch den Pässen nach Cortechiuso und Bocchetta di Campo kann ich nur abraten. Letzteres wird wohl auch in diesem Jahr nicht vor Anfang/Mitte Juni erreichbar sein. Also eigentlich wie immer.
Am Pfingstsonntag habt ihr die Möglichkeit, mit mir auf Tour zu gehen, ohne dafür einen Cent bezahlen zu müssen. Denn das übernimmt in diesem Fall der Nationalpark, der mich für die einzige in diesem Jahr stattfindende Wanderung im Rahmen von „Libri in Cammino“ angeheuert hat.
Wir drehen die klassische Cicogna-Prà-Pogallo-Cicogna-Runde. Mit dabei werden auch zwei profunde Kenner des Val Grande sein: Daniele Barbaglia und Carlo Zanetta. Sie haben bereits mehrere Bücher veröffentlicht, die vor allem die reiche Geschichte der Gegend beleuchten. Ihr aktuelles Werk („Val Grande – là dentro …. gli ultimi“), das im Rahmen der Wanderung vorgestellt wird, handelt von den letzten Bauern und Holzfällern, die sich bis in die späten 50er- und frühen 60er-Jahre mit unvorstellbar harter Arbeit ihr Brot im Val Grande verdienten.
Im Buch finden sich zahlreiche Augenzeugenberichte (die letzten…) und viele historische Fotos, sowohl aus der lang vergangenen Zeit der Alpwirtschaft als auch aus den 80er-Jahren, als die meisten Hütten noch ihr Dach hatten.
Natürlich werden wir auf der Wanderung auch ein paar interessante und überraschende Dinge erzählen, die man so dort vielleicht nicht vermuten würde… Auf Italienisch. Je nach Teilnehmern kann ich aber schon auch ein paar Worte auf Deutsch dazu sagen.
Das Buch gibt es NICHT im Handel, sondern ausschließlich bei den Autoren selbst (für 40 Euro). Voraussichtlich wird es in naher Zukunft auch in Cicogna und in Santino in der Gjangj Bar verkauft werden.
Es gibt ihn also doch noch, den Regen. Und zwar den richtigen, nicht zu stark und nicht zu schwach. Zwei Tage kontinuierlicher Dauerregen, das ist genau das, was der völlig ausgetrocknete Boden braucht.
Am grundsätzlichen Problem, der mangelnden Reserve in Form von Schnee, ändert das zwar wenig, doch die Vorräte können nun schon etwas aufgefüllt werden. Mal sehen, ob es ausreicht, die Quellen wieder sprudeln zu lassen – zahlreiche Ortschaften mussten bereits mit Tankwagen versorgt werden.
Für den Monat Mai sollte es also zumindest im Val Grande keine größeren Probleme mit der Wasserversorgung geben. Vor allem, da das Wetter erst einmal instabil bleiben soll – typisch Mai also. „Typisch“ hatten wir hier lange nicht mehr…
Die Schneefallgrenze ist übrigens für die Jahreszeit relativ niedrig und bewegt sich bei 2000m. Hoch genug für die Pässe des Val Grande, die Nordflanken sollten nun schön freigewaschen werden. Ab Mitte Mai dürften somit die Normalrouten wieder gut begehbar sein.
Seit langer Zeit regnet es im Süden mal wieder. Doch die große Trockenheit können die paar Tropfen kaum mildern… Von den teilweise erwarteten bis zu 300mm sind im Ossola gerade einmal 15 übriggeblieben.
Die verschiedenen Vorhersagemodelle waren sich recht uneins, ob es die größten Niederschläge nun weiter im Westen oder weiter im Osten geben wird – jetzt kann man sagen: weiter im Osten. Das Tessin hat eine ordentliche Menge abbekommen, das Ossola nicht.
deutliche Südwestströmung: am Lago 60mm, in Domodossola 15mm (auf Mottac wurden nur 8mm registriert, weil der Regen im Laufe der Nacht in Schnee übergegangen ist) / Quelle: ARPA Piemonte
Daher hat es auch nicht die ganz großen Schneemengen gegeben (die Rede war von bis zu einem halben Meter). Oberhalb von 1500m ist aber durchaus alles weiß, dort liegen zwischen 10 und 20cm. Das schmilzt um diese Jahreszeit natürlich schnell wieder weg, doch die nächsten Tage wird man wohl erst einmal auf Touren über die Pässe verzichten müssen.
So oder so wird der Niederschlag kaum dazu ausgereicht haben, die ausgetrockneten Quellen zu füllen. Und für nächste Woche ist schon wieder ein größeres Hochdruckgebiet angekündigt. Die Trockenperiode geht also weiter.
Aus aktuellem Anlass eine kurze Übersicht über die derzeitigen Zustände rund um den berühmt-berüchtigten und seit letztem Jahr mit Fixseilen versehenen Schluchtweg.
Es wurde der gesamte Weg von Ponte di Velina bis In la Piana „saniert“, d.h. an den gefährlichsten und ausgesetztesten Stellen mit Fixseilen versehen, an denen man eine Klettersteigsicherung anbringen kann. Die Flussüberquerungen bei Arca und Pisard sind nun auf Seilbrücken (nicht Hängebrücken) möglich.
Der Abschnitt Ponte Casletto – Ponte di Velina wurde NICHT hergerichtet. Er ist im Gegenteil mit einem Betretungsverbot belegt und aufgrund morscher Stege und Erdrutsche tatsächlich nicht gefahrlos zu begehen. Es gibt derzeit keine Pläne, auch diese Strecke zu sanieren.
Trotz der Renovierung bleibt es bei einem äußerst anspruchsvollen Steig (konstant T4 mit etlichen T5-Stellen). Offiziell darf die Route nur mit einem Klettersteigset begangen werden. Es handelt sich jedoch NICHT um einen Klettersteig im eigentlichen Sinn. Nur wenige Prozent der gesamten Strecke sind mit den entsprechenden Sicherungsmöglichkeiten versehen. Der Rest ist Wildnis. Es gibt nach wie vor zahlreiche absturzgefährdete Stellen ohne Sicherung. Gute Klettersteiggänger, die jedoch keine oder nur wenig Wildniserfahrung besitzen, werden hier große Probleme bekommen.
Die Route ist NICHT offiziell rot-weiß markiert (trotz der rot-weißen Wegweiser, die bei Ponte di Velina, Punt dul Futt, Orfalecchio und In la Piana aufgestellt wurden). Insbesondere zwischen Arca und Pisard ist die Wegfindung nicht immer einfach.
Auch die einzige offizielle Ein- und Ausstiegsmöglichkeit unterwegs (Corte Buè – Val Foiera – Orfalecchio) wurde saniert. Doch auch hier wurden nur minimale Eingriffe vorgenommen, die Strecke ist keineswegs einfacher als der Schluchtweg selbst. Es besteht hier keine Sicherungsmöglichkeit, an den ausgesetztesten Passagen wurden Ketten angebracht. Niveau T4+.
Der „Zubringer“ von Bignugno via Ör Vergügn, Bettina und Cauli befindet sich in schlechtem Zustand, es sich mehrere Stellen abgerutscht und der Weg ist überwuchert und durch umgestürzte Bäume versperrt. Man kann den Abschnitt via Scellina umgehen.
Zu beachten ist auch, dass man in diesem anspruchsvollen Gelände nur langsam vorankommt und viele Höhenmeter in stetem Auf und Ab überwunden werden müssen.
Einige Fotos der Route findet ihr hier (2022) und hier (2023).
Da ich diesen Blog ja ein wenig über die Grenzen des Val Grande hinaus erweitert habe, hier ein wichtiger Hinweis an alle Bergfreunde, die in diesem Sommer etwas nördlich davon im Valle Isorno unterwegs sein möchten.
Die beiden Hütten entlang der GTA und des Sentiero Italia „Rifugio Bonasson“ sowie „Bivacco Cavegna“ bleiben bis mindestens September geschlossen. Dort besteht auch im Notfall keine Übernachtungsmöglichkeit.
Aus dem einfachen Grund, da das Rifugio Bonasson komplett umgebaut wird (neues, angehobenes Dach und komplett neue Inneneinrichtung) und sich die Bauarbeiter im Bivacco Cavegna einquartieren und dieses übers Wochenende, wenn sie nicht anwesend sind, abschließen werden.
Es gibt in dieser Gegend leider keine andere Übernachtungsgelegenheit. Wir werden nun entsprechende Schilder in Cimalmotto, Premia, Altoggio, Arvogno, Piana di Vigezzo und Spruga aufstellen.
An dieser Stelle sei auch nochmals die Aktion „adotta una pioda“ erwähnt. Die (zwingend notwendige) Renovierung verschlingt mehr als 150’000 Euro, und unsere kleine Sektion benötigt wirklich jeden Euro, um diese Sache stemmen zu können…
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