Aus aktuellem Anlass eine kurze Übersicht über die derzeitigen Zustände rund um den berühmt-berüchtigten und seit letztem Jahr mit Fixseilen versehenen Schluchtweg.

  • Es wurde der gesamte Weg von Ponte di Velina bis In la Piana „saniert“, d.h. an den gefährlichsten und ausgesetztesten Stellen mit Fixseilen versehen, an denen man eine Klettersteigsicherung anbringen kann. Die Flussüberquerungen bei Arca und Pisard sind nun auf Seilbrücken (nicht Hängebrücken) möglich.
  • Der Abschnitt Ponte Casletto – Ponte di Velina wurde NICHT hergerichtet. Er ist im Gegenteil mit einem Betretungsverbot belegt und aufgrund morscher Stege und Erdrutsche tatsächlich nicht gefahrlos zu begehen. Es gibt derzeit keine Pläne, auch diese Strecke zu sanieren.
  • Trotz der Renovierung bleibt es bei einem äußerst anspruchsvollen Steig (konstant T4 mit etlichen T5-Stellen). Offiziell darf die Route nur mit einem Klettersteigset begangen werden. Es handelt sich jedoch NICHT um einen Klettersteig im eigentlichen Sinn. Nur wenige Prozent der gesamten Strecke sind mit den entsprechenden Sicherungsmöglichkeiten versehen. Der Rest ist Wildnis. Es gibt nach wie vor zahlreiche absturzgefährdete Stellen ohne Sicherung. Gute Klettersteiggänger, die jedoch keine oder nur wenig Wildniserfahrung besitzen, werden hier große Probleme bekommen.
  • Die Route ist NICHT offiziell rot-weiß markiert (trotz der rot-weißen Wegweiser, die bei Ponte di Velina, Punt dul Futt, Orfalecchio und In la Piana aufgestellt wurden). Insbesondere zwischen Arca und Pisard ist die Wegfindung nicht immer einfach.
  • Auch die einzige offizielle Ein- und Ausstiegsmöglichkeit unterwegs (Corte Buè – Val Foiera – Orfalecchio) wurde saniert. Doch auch hier wurden nur minimale Eingriffe vorgenommen, die Strecke ist keineswegs einfacher als der Schluchtweg selbst. Es besteht hier keine Sicherungsmöglichkeit, an den ausgesetztesten Passagen wurden Ketten angebracht. Niveau T4+.
  • Der „Zubringer“ von Bignugno via Ör Vergügn, Bettina und Cauli befindet sich in schlechtem Zustand, es sich mehrere Stellen abgerutscht und der Weg ist überwuchert und durch umgestürzte Bäume versperrt. Man kann den Abschnitt via Scellina umgehen.
  • Zu beachten ist auch, dass man in diesem anspruchsvollen Gelände nur langsam vorankommt und viele Höhenmeter in stetem Auf und Ab überwunden werden müssen.

Einige Fotos der Route findet ihr hier (2022) und hier (2023).