Val Grande und Ossola

Es regnet und regnet und regnet und all der Regen wäscht den Schnee schnell weg… Zumindest unterhalb von circa 1500m. Das heißt im oberen Val Grande kommt zum vielen Schnee von letzter Woche noch einmal eine ordentliche Portion dazu. Es kann also noch ein bisschen dauern, bis man dort unterwegs sein kann.

Im unteren Val Grande wird aber nicht viel übrig bleiben. Hier heißt es wandertechnisch wieder grünes Licht.

Update 08.03.: im Loana hat es heute 40cm Nassschnee gegeben, während weiter im Süden die Schneefallgrenze deutlich höher war.

Subjektive Eindrücke sind ja immer mit Vorsicht zu genießen. Auch wenn so ziemlich alle, die das Val Grande regelmäßig frequentieren (Forestali, Führer, Häuschenbesitzer, B&B-Betreiber) der Meinung sind, dass der Besucherstrom im letzten Jahr deutlich abgenommen habe, fehlen Nachweise in Form von Zahlen.

Also habe ich meine letztjährigen Übernachtungen in den Bivacchi im und um den Park analysiert. Ergebnis: in 67% der Fälle war ich absolut allein (bzw. nur mit meinen Gästen) in der Hütte. 28% der Hüttenaufenthalte verbrachte ich gemeinsam mit anderen Wanderern und nur in 5% der Fälle war das Haus komplett belegt bzw. überfüllt.

Sicher muss hier beachtet werden, dass ich meine Routen mit der entsprechenden Erfahrung und saisonabhängig plane. Ich steuere Scaredi, In la Piana, Pian di Boit oder Colma nicht an einem Augustwochenende an. Aber ich war auch im Hochsommer viel im Val Grande unterwegs, und es ist keineswegs so, dass dort eine deutliche Abweichung vom Durchschnitt festzustellen wäre.

Abseits des offiziellen Wegenetzes war ich übrigens stets allein (was nicht in diese Statistik mit einfließt). Ralf läuft mir auch dort immer mal wieder über den Weg, aber das zählt nicht 😉

Fazit: es scheint nicht nur ein Gefühl zu sein – das Val Grande wird wirklich immer einsamer!

Kürzlich wurde die historische Militärstraße oberhalb von Cuzzago großräumig gesäubert. Die wichtigsten Bauwerke sind damit wieder problemlos zugänglich und können von jedermann, der mit gutem Schuhwerk ausgerüstet ist, besichtigt werden.

Der Weg ist nicht markiert und erscheint auch auf den Karten nicht als solcher. Vom Bahnhof folgt man dem Sträßchen nach rechts, überquert die Hauptstraße und orientiert sich dann an den teilweise verrosteten Wegweisern.

Einst führte die Linea Cadorna hier bis auf ungefähr 850m. Der gesäuberte Weg endet jedoch bei 600m, danach gelangt man abrupt in völlige Wildnis.

Im Bild: ein alter Schützengraben am Ende des frisch ausgeschlagenen Weges.

Hier wie versprochen einige aktuelle Bilder aus Mergozzo. Die größten Mengen sind nördlich von Premosello gefallen. In Villadossola musste ich gestern Abend mein Auto nach nur vier Stunden freischippen…

Und hier nachträglich noch ein Bild aus Cicogna:

Foto: Federico Mazzoleni

Anders als angekündigt hat sich ein recht massives Genuatief über der Region ausgeweint. Vor allem in den letzten Stunden hat es quasi ohne Unterbrechung geschneit. Cicogna meldet mittlerweile einen Meter (!!), die Autobahn im Ossolatal war nur noch im Kriechtempo zu meistern. Welche Mengen in höheren Lagen gefallen sind, lässt sich nur erahnen…

Mit dreimonatiger Verspätung hat der Winter also doch noch vorbeigeschaut. Hätte er sich auch sparen können… Aber die Natur freuts.

Morgen werde ich euch sicher mit dem einen oder anderen Foto versorgen. Auf Tour werde ich aber sicher nicht gehen, die Lawinengefahr ist bei all dem Nassschnee viel zu groß.

Die letzten beiden Tage hat es in der Region ordentlich geschneit. Cossogno meldet aktuell 40cm Neuschnee. Also insgesamt 40cm, denn alter war ja keiner da…

Anbetracht der Wetterprognose (ab morgen immer sonnig, 11 Grad) sollte das nur ein kleines Aufbäumen gewesen sein. Die nächsten Tage geht wandertechnisch allerdings nicht allzu viel. Der Schnee muss erst mal wieder weg.

Zum ersten Mal seit langer Zeit kam es gestern wieder zu einem Waldbrand auf dem Gebiet des Nationalparks, genauer bei Ai Curt oberhalb von Colloro.

Die Parkverwaltung nutzt die Gelegenheit, in einer offiziellen Mitteilung darauf hinzuweisen, dass jegliches offenes Feuer (auch Rauchen!) im Val Grande streng verboten ist. Gerade während einer langen Trockenzeit, wie sie derzeit in der Region herrscht, reicht ein kleiner Funke, um eine Katastrophe auszulösen.

Für gestern war doch relativ viel Neuschnee angekündigt, so renommierte Seiten wie meteo.it sprachen sogar von „Jahrhundert-Schneefällen“ (nevicata del secolo). In der Tat hat es weiter im Süden, also in Ligurien und der Toscana, ganz ordentlich geschneit. Hier hingegen ist praktisch gar nichts passiert. Eine feine Puderdecke von vielleicht zwei Zentimetern, mehr nicht. Die Südseiten sind bereits wieder abgetaut, seit einigen Stunden scheint die warme Sonne, aktuell hat es in Mergozzo 7 Grad. Von Winter kann weiterhin keine Rede sein.

Achtung aber auf die schattigen Nordseiten. Gerade diese wenigen Zentimeter Neuschnee sind furchtbar rutschig und daher auch gefährlich. Derzeit müssen die Routen sorgfältig geplant werden.

Aufgrund einer Baustelle (Errichtung einer Lastenseilbahn nach Ai Curt) stehen derzeit nur drei Parkplätze am Staubecken des Rio del Ponte zur Verfügung (am Ende der kommunalen Straße bei der Verzweigung Capraga / La Piana – die weiterführenden Straßen sind ab hier mit einem Fahrverbot belegt). Vor allem am Wochenende sollte man damit rechnen, dort keine Parkmöglichkeiten vorzufinden und daher die Wanderung in Colloro beginnen zu müssen.

Hier mal zwei Bilder, um den eindrucksvollen Unterschied zwischen Sonnenseiten des unteren und Schattenseiten des oberen Val d´Ossola zu dokumentieren:

Links die völlig abgetaute Flanke von Usciolo / Colma und rechts das tiefgekühlte Rina. Man spürt derzeit deutlich den Klimaknick, der dem geografischen Knick des Ossola folgt. Hinter Vogogna sieht es ganz anders aus als weiter südlich bis zum Lago Maggiore und im unteren Val Grande (Cicogna).

Zum Ausflug nach Rina kam erschwerend hinzu, dass der komplette Holzvorrat, unter anderem von mir vor drei Monaten angelegt, verschwunden war. Auch hier knarzt die Gebetsmühle: bitte immer mindestens soviel Holz sammeln, wie man selbst benötigt. Selbst im Winter lässt sich prima Holz sammeln, da man dank dem Schnee viele abgestorbene Äste erreicht. Und gerade im Winter kann es mehr als wichtig sein, etwas trockenes Brennholz in der Hütte vorzufinden.

Aktuelle Temperatur Mergozzo: 10,0 Grad. Im Schatten selbstverständlich… Die Ossola-Flanke ist wieder schneefrei, und bei diesem Wetter wird sich auch der Schnee auf den Schattenseiten schwer tun. Prognose für die nächsten sieben Tage: Sonne. So langsam kann man dann wohl schon von Frühling sprechen, die Haselsträucher stehen jedenfalls in voller Blüte. Ob der Winter wohl noch kommt? Viel Zeit hat er nicht mehr…

Aktuelle Bilder dieses Unwinters wie immer HIER.

Ein nicht allzu starkes Tief hat in den letzten Tagen etwas Neuschnee gebracht, die Mengen halten sich im überschaubaren Rahmen. Im südlichen Ossola liegt die Schneegrenze auf circa 800m, darunter lässt es sich nach wie vor gut wandern. Weiter nördlich kam der Schnee weiter herunter (auch Domodossola hat ein paar Flocken abgekriegt), in höheren Lagen sind circa 10 bis 15 Zentimeter gefallen. Laut den aktuellen Prognosen soll erst einmal nichts mehr dazu kommen.

Wie vermutet, ist es auch heute mehr oder weniger vermessen, von „Schnee“lage zu sprechen. Frau Holle hat gestern nur ganz kurz die Decken geschüttelt, und nach dem warmen Föhnwind von heute ist davon so gut wie nichts mehr übrig.

Hier das Ossolatal und die leicht bezuckerte Südwestflanke der Cima Corte Lorenzo:

Bis dato ist noch immer kein Schnee gefallen… Für heute sind ein paar Flocken angesagt, aber die Menge sollte sich doch arg in Grenzen halten. Ab morgen bleibt es wieder trocken. Eben diese Trockenheit wird langsam aber sicher zum Problem, die meisten Bäche führen bereits kein Wasser mehr. Wandertechnisch ist die Situation natürlich super, im unteren Val Grande kann man sich mehr oder weniger frei bewegen (Achtung, das gilt nicht für das obere Val Grande, dort geht ohne Schneeschuhe nichts bzw. sind die meisten ausgesetzten Wege unpassierbar). Zu beachten gilt weiterhin der gefrorene und damit rutschige Boden.

Hier ein Blick von gestern von Ornavasso auf Proman und Lesino:

Ich halte euch auf dem Laufenden, ob heute Abend nun Schnee fällt oder nicht…

Nach einem massiven Wärmeeinbruch letzte Woche und noch höheren Temperaturen an diesem Wochenende (heute Monte Faiè 16 Grad) kann von Winter keine Rede mehr sein. Im unteren Val Grande sind selbst die Nordseiten bis 1500m schneefrei, von den Südseiten ganz zu schweigen.

Hier ein Blick uns herbstliche oder frühlingshafte Val Pogallo vom 3. Januar:

Das erinnert doch sehr an den vollkommen schneefreien Winter vom letzten Jahr…