Subjektive Eindrücke sind ja immer mit Vorsicht zu genießen. Auch wenn so ziemlich alle, die das Val Grande regelmäßig frequentieren (Forestali, Führer, Häuschenbesitzer, B&B-Betreiber) der Meinung sind, dass der Besucherstrom im letzten Jahr deutlich abgenommen habe, fehlen Nachweise in Form von Zahlen.

Also habe ich meine letztjährigen Übernachtungen in den Bivacchi im und um den Park analysiert. Ergebnis: in 67% der Fälle war ich absolut allein (bzw. nur mit meinen Gästen) in der Hütte. 28% der Hüttenaufenthalte verbrachte ich gemeinsam mit anderen Wanderern und nur in 5% der Fälle war das Haus komplett belegt bzw. überfüllt.

Sicher muss hier beachtet werden, dass ich meine Routen mit der entsprechenden Erfahrung und saisonabhängig plane. Ich steuere Scaredi, In la Piana, Pian di Boit oder Colma nicht an einem Augustwochenende an. Aber ich war auch im Hochsommer viel im Val Grande unterwegs, und es ist keineswegs so, dass dort eine deutliche Abweichung vom Durchschnitt festzustellen wäre.

Abseits des offiziellen Wegenetzes war ich übrigens stets allein (was nicht in diese Statistik mit einfließt). Ralf läuft mir auch dort immer mal wieder über den Weg, aber das zählt nicht 😉

Fazit: es scheint nicht nur ein Gefühl zu sein – das Val Grande wird wirklich immer einsamer!