ein Blog ganz und gar meiner Wahlheimat - dem Parco Nazionale Val Grande - gewidmet...
Aktuelles über Wege, Hütten und schlicht und ergreifend ein Leben in und von der größten Wildnis Italiens. Hier gibt es eine Menge nützliche Infos zur Situation im Park und den einen oder anderen Tipp für diese oder jene Route... Für Führungen stehe ich JEDERZEIT zur Verfügung - weitere Infos auf www.piemont-trekking.de
Heute schneit es anhaltend und auch relativ weit herunter (600 bis 800m). Und vor allem wesentlich mehr, als die ursprünglich angekündigten 5 bis 10cm (Meteoschweiz). Aktuell sind wir schon bei 20cm (Messstationen ARPA Piemonte) und es schneit immer noch.
Ausflüge in höhere Lagen wie noch in den letzten beiden Wochen (siehe Fotogalerie 2023 und 2024) sind also erst einmal nicht mehr möglich, nun ruft der Kastanienwald… Aber dort gibt es auch noch ausreichend Pfade für die Karten von Geo4Map zu erkunden.
Same procedure as every year… Auch in diesem Winter habe ich die große Schneearmut dazu genutzt, eine Woche auf meiner Adoptivhütte Mottac zu verbringen und dort zu putzen, Kleinigkeiten zu reparieren und Holz zu machen. Und natürlich den Kaffeevorrat aufzufüllen.
Ein etwas schwierigeres Jahr liegt hinter uns. Obwohl es sehr ruhig gewesen ist, bin ich kaum hinterher gekommen, das Haus in Schuss zu halten. Hier mal ein paar Fotos der Situation, die ich Mitte Dezember dort angetroffen habe – mit der einfachen und sehr kurzen Frage: warum?
Also mal wieder tagelang aufgeräumt und geputzt. Es scheint unglaublich schwer zu sein, das Geschirr mit warmem Wasser und Spüli abzuwaschen und es danach wieder an seinen Platz zu räumen. Oder die Matratzen aufzuhängen – das dauert ganze 10 Sekunden. Aber nichts zu machen, funktioniert leider nicht.
Was die sonstigen Putzaktionen betrifft, möchte ich mich nicht beschweren, da ich natürlich von niemandem erwarte, dass er die Fenster putzt oder den Boden nass aufwischt. Das mache ich gerne einmal im Jahr, was auch absolut ausreichend ist.
Um den Holzvorrat habe ich mich ebenfalls gekümmert, der war nämlich komplett leer.
Auch habe ich die Stapel im Buchenwald unterhalb und auf dem Sattel oberhalb der Hütte aufgefüllt. Hier meine Bitte an alle: nehmt bei eurer Ankunft einfach ein paar Äste mit, dann habt ihr ausreichend Feuerholz für einen gemütlichen Abend.
Dieses System funktioniert übrigens sehr gut, die beiden Stapel waren komplett leergeräumt. Danke allen Trägern! Und wer dann noch Energie und Zeit übrig hat, der darf auch immer im Wald Holz suchen und in die Hütte transportieren. Es gibt nie zu viel Holz.
Neben der ganzen Arbeit habe ich die sonnigen und warmen Tagen kurz vor Weihnachten natürlich auch genossen. Inzwischen hat man sich an diese „gelben“ Winter schon richtig gewöhnt. Hier gibt es die Fotogalerie dazu.
Allerdings liegt dort nun vermutlich eine ganz ordentliche Portion Neuschnee, heute schneit es zum ersten Mal in diesem Winter anhaltend.
Sobald es die Bedingungen wieder zulassen, werde ich nochmal eine Zeit lang oben sein und die Hütte auf die kommende Saison vorbereiten.
Die Bauarbeiten auf dem schmalen Sträßchen ruhen derzeit, werden aber am 8. Januar wieder aufgenommen. Nach aktueller Meldung ist dann die Durchfahrt von 8 bis 17 Uhr nicht möglich, und zwar bis einschließlich 2. Februar. Leider erschließt sich aus der Ordinanza nicht, ob die Durchfahrt am Wochenende möglich ist…
Achtung, wer jetzt im Nationalpark unterwegs sein möchte, sollte die Steigeisen auf keinen Fall vergessen. Viele Passagen sind dort sonst unpassierbar.
Wegen des ständigen Wechsels zwischen Kälte und Tauwetter sind auch Stellen vereist, wo sonst eigentlich kein Wasser läuft, wie hier bei der Alpe Serena.
Derzeit gibt es praktisch kein Brennholz im Bivacco Colma di Premosello. Die Lieferung per Heli ist bereits geplant, bisher konnte sie jedoch wegen des starken Föhns nicht stattfinden. Über die Feiertage wird dort wohl also noch kein Holz vorhanden sein.
Aufgrund von Bauarbeiten ist die Straße zwischen Rovegro und Cicogna bis zum 21. Dezember für den Verkehr gesperrt, und zwar immer von 8 Uhr bis 17 Uhr.
Über die Feiertage ist die Verbindung geöffnet, doch nach dem 6. Januar sollen die Bauarbeiten angeblich weitergehen. Dazu wird es dann sicher wieder eine Info vom Park geben.
Hier ist er wieder, der Ossola-Kalender für das Jahr 2024. Dieses Mal sind die Protagonisten die „vergessenen Orte“ fernab der üblichen Routen…
Preis pro Stück 20 Euro inklusive Versand. Bestellungen werden jederzeit per Mail entgegengenommen, Bezahlung auf Rechnung erst nach Erhalt der Ware.
Bestellschluss für Sendungen nach Deutschland war am 11.12., in die Schweiz kann ich jedoch nach wie vor problemlos und kostenfrei verschicken.
Der aufmerksame Beobachter wird festgestellt haben, dass er dieses Jahr leider etwas teurer geworden ist… Die Inflation macht auch vor dem Ossola nicht halt… Dafür ist das Papier stabiler, nachdem sich die letztjährige Ausgabe nach einer gewissen Zeit gewellt hat. Und die Fotoqualität hat sich ebenfalls nochmals verbessert.
Letzte Nacht hat es praktisch durchgeregnet bzw. ab ungefähr 1200m geschneit. In höheren Lagen, also auf den Pässen auf 1800m, liegen nun etwa 30cm Neuschnee (offiziell gemessene Höhe Lago di Larecchio im Valle Isorno 26cm, Quelle Arpa Piemonte).
Touren ins Obere Val Grande sind daher nur noch sehr erschwert möglich. Mit anderen Worten: die Saison ist vorbei. Früher als die letzten Jahre, aber auch nicht extrem ungewöhnlich Anfang November. Da kann das schon mal passieren.
Hier ein paar aktuelle Eindrücke aus dem Valle Loana und von Scaredi mit Blick ins Val Grande:
Im Vergleich zu den letzten beiden Jahren schaut der Winter dieses Mal recht früh vorbei, gestern hat es oberhalb von 1600m eine ordentliche Portion Neuschnee gegeben.
Morgen kommen nochmals 10 bis 20 Zentimeter dazu, das heißt das Val Grande fällt nun wohl in den verdienten Winterschlaf. Touren über die Pässe und Grate werden dann nicht mehr einfach möglich sein.
Mit der Unterschrift des italienischen Staatspräsidenten vom 11. Oktober sind die Grenzen des Nationalparks offiziell erweitert worden.
Das aktuelle Gebilde sieht nun so aus:
Es wurden die großen Wildnisgebiete entlang des Fiume Toce, auf den Äckern von Ornavasso und rund um die Vororte Verbanias aufgenommen…
Immerhin auch ein Teil der Corni di Nibbio und das gesamte Gemeindegebiet von Caprezzo, das ist wenigstens einigermaßen nachvollziehbar. Bei den restlichen Erweiterungen handelt es sich offenkundig um politische Entscheidungen: die nun neu teilnehmenden Gemeinden Mergozzo, Ornavasso und insbesondere Verbania wollten sich unbedingt „Comune del Parco“ nennen (was Zugang zu diversen Geldquellen verschafft), ohne dafür allzu viel Gebiet entsprechend reglementieren zu müssen. Verbania war besonders erfindungsreich, um irgendwie Teil des Parks zu werden.
Die Straße von Malesco nach Fondo li Gabbi im Valle Loana ist vom 10. bis 13. und vom 16. bis 20. Oktober für den Verkehr gesperrt. Es werden wohl ein paar Schlaglöcher geflickt.
Hier mal wieder ein schöner Beweis für die äußerst ungleiche Niederschlagsverteilung im Ossola und Alto Verbano. Es hat schon seinen Grund, warum wir rund um den Monte Zeda mit 3000 Litern pro Jahr mehr Regen als im Amazonasbecken haben, in Domodossola (Luftlinie nur 20 Kilometer entfernt) jedoch nur noch die Hälfte.
Quelle: ARPA Piemonte
Diese Daten beziehen sich auf die letzten 24 Stunden: keine 20 Liter in Domodossola (und lächerliche 3 Liter im Valle Anzasca), fast 250 Liter in Cursolo im Valle Cannobina. Tatsächlich gab es in den Centovalli bei Intragna einen Erdrutsch, der Verkehr ist zur Zeit sowohl auf Straße als auch Schiene unterbrochen.
Der Torrente San Bernardino, der das Val Grande entwässert, ist binnen kürzester Zeit um fünf Meter (!) angeschwollen, blieb jedoch noch knapp unter der kritischen Marke.
Jetzt kommt dann das große Hoch, viel sollte also nicht mehr passieren.
Im Rahmen des Multimediafestivals BergBuchBrig wird am Freitag, den 10. November um 13 Uhr der Dokutainmentfilm „La Via Incantata“ gezeigt. Es handelt sich um eine Produktion von Sky Italia, die bisher nur im italienischen Bezahlfernsehen und auf einigen wenigen Festivals in Italien gezeigt wurde. In den Hauptrollen Marco Albino Ferrari und meine Wenigkeit. Hier der Trailer:
Anschließend halte ich einen zwanzigminütigen Vortrag über das neue Kartenwerk von Geo4Map und die letzten sieben Jahre Arbeit, die in den Karten stecken.
Der Film (Italienisch mit englischen Untertiteln) kostet 15 Franken Eintritt (oder Tageskarte 50 Franken oder Festivalpass 150 Franken), mein Kurzvortrag ist gratis.
In diesem Herbst wird das Rifugio Parpinasca geschlossen bleiben, auch am Wochenende. Eine Wiedereröffnung ist für Frühjahr 2024 geplant – wenn es bis dahin der Park endlich schafft, Solarzellen auf dem Dach zu installieren. Denn ohne Strom geht halt auch dort oben nichts…
Nach der langen Trockenheit und großen Hitze kam es in den letzten drei Tagen zu einem sogenannten „Jahrhundertereignis“ – was auch immer das bedeuten mag zu Zeiten des Klimawandels. Die gibt es mittlerweile ja fast jedes Jahr…
Jedenfalls sind im Val Grande und Umgebung stellenweise über 300mm Niederschlag heruntergekommen, das ist schon recht ordentlich. In der Tat wurden einige Rekorde gebrochen.
Zu größeren Schäden kam es glücklicherweise nicht, dafür war das Ereignis wohl doch einfach zu kurz. Bei keinem der Abflüsse wurden kritische Pegelstände verzeichnet. Hier und da gab es kleinere Erdrutsche und entsprechende Verkehrsbehinderungen, doch inzwischen ist alles wieder normal.
Die Quellen und Zisternen sollten jedenfalls alle wieder randvoll sein, in nächster Zeit ist eher nicht mit Wasserknappheit zu rechnen…
Hier einige Daten: Domodossola 214mm, Cicogna 258mm, Mottac 296mm, Druogno 304mm, Arvogno 308mm und wie so oft ist das Valle Cannobina Spitzenreiter: Cursolo 320mm.
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