Val Grande und Ossola

Schade schade schade… Nach vielen Wochen der großen Schneearmut und der damit verbundenen Bewegungsfreiheit hat Frau Holle nun doch zugeschlagen. Selbst Domodossola ist weiß… Touren ins und ums Val Grande sind damit erst einmal nicht mehr möglich.
(Quelle: webcam Domodossola 22.01.2015 meteoindiretta.it)

Bis zum 15. Januar durfte er weiter geträumt werden, der Traum vom schneefreien Winter. Doch jetzt ist es da, das Genuatief. (Viel) Schnee bis in tiefe Lagen bedeutet das Ende der Bewegungsfreiheit.

Aber ich will mich nicht beschweren, im Januar völlig schneefrei durch die Wälder und Schluchten des Alta Val Grande zu stromern, ist schon wirklich etwas Besonderes, das habe ich sehr genossen. Jetzt gibts dann halt Büroarbeit, muss ja auch mal erledigt werden.

Hier noch ein Bild vom Sonnenuntergang auf Mottac am 12. Januar. Wie gesagt, ein Traum…

Und weiter geht der Wintertraum! Heute wurden in Domodossola 24 Grad (!) erreicht. Unglaublich… Hier aktuelle Daten – nicht, dass noch jemand meint, ich würde vor mich hin fantasieren!

Die Wetterfrösche prognostizieren auch weiterhin keinen Umschwung, die Alpensüdseite bleibt von umfangreicheren Störungen verschont. Da wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als ins schneefreie Val Grande abzutauchen.

Zum Vergleich zwei Bilder aus zwei verrückten Wintern: 2014 mit extremen Schneemengen und 2015 mit überhaupt keinem Schnee. (Alpe Pluni)

Auch weiterhin kann ich nur betonen, dass ich jederzeit für Führungen unter der warmen Frühlingssonne zur Verfügung stehe. Im Sommer bin ich meist so gut wie ausgebucht und jetzt gar nichts? Die Bedingungen sind perfekt!!

Neues Jahr, neue Bergtouren. Wer auch weiterhin die Bilder meiner privat unternommenen Wanderungen sehen möchte, tausche einfach wieder die Jahreszahl aus: http://2015.piemont-trekking.com. Viel Spaß damit!

Bisher ist der „Winter“ im Süden ein Traum: warme Temperaturen, sehr wenig Schnee und Sonne Sonne Sonne.

Die Südseiten sind derzeit bis gut 1800m schneefrei, in den nächsten Tagen dürfte sich diese Grenze weiter nach oben verschieben. Auch auf den Nordseiten liegt nur wenig, aufgrund von Vereisungen sollten jetzt aber immer die leichten Steigeisen mit im Gepäck sein.

Einen schönen Eindruck von der aktuellen Situation erhält man über die Webcams der Region.

Da ich ja ganzjährig als Führer zur Verfügung stehe, freue ich mich auch im Winter über die eine oder andere Tour. Wer also dem Grau im Norden entfliehen möchte, kann sich gerne bei mir melden. Ich bin natürlich jetzt selbst immer unterwegs, Kontaktaufnahme am besten per sms an 0049 151 566 90 564.

Folgende Touren können aktuell völlig problemlos unternommen werden:

A03 – Pian Cavallone
A04 – Faiè und Buè
A06 – Parpinasca
A07 – Montorfano
A08 – Val Tupa
A10 – Val Pogallo
A11 – Alta Cannobina
A12 – Pra d’Gatt
A15 – Velina
A18 – Bassa Val Grande

Auch im Oberen Val Grande sind Durchquerungen für den erfahrenen Bergwanderer möglich:

A14 – Diosi-Umrundung
A17 – Val Gabbio
A19 – Klassische Durchquerung

Wer auf eigene Faust los möchte, der beachte, dass die Westpässe Basagrana und Ragozzale nur erschwert passierbar sind und man insbesondere auf der Vigezzo-Seite mit überfrorenem Schnee und größeren Eisflächen rechnen muss (Vou, Scaredi, Bondolo). Haltet euch grundsätzlich an die Sonnenseiten und, wie gesagt, immer die Steigeisen einpacken!

Übrigens: eine Wetteränderung ist nicht in Sicht, mindestens (!) zwei Wochen soll es noch so weiter gehen…

Wer sich zufällig am 5. Januar in der Gegend herumtreibt, um das Frühlingswetter zu nutzen, dem sei diese Veranstaltung hier empfohlen:

Das Val Grande ist nach wie vor so gut wie schneefrei. Problematisch sind derzeit wohl einzig die Westzugänge, und Bocchetta di Campo bleibt unerreichbar.

Die Hauptzugänge sind jedoch problemlos passierbar, zumindest für erfahrene Bergwanderer. Colma ist praktisch komplett schneefrei, auf den Nordseiten von Vald und Scaredi wird man etwas stapfen müssen, die Südseiten sind jeweils ebenfalls schneefrei. Da es nachts gefrieren kann, empfiehlt es sich, zumindest die kleinen Steigeisen einzupacken. Von Schneeschuhbedingungen sind wir jedoch noch weit entfernt.

Nie ist das Val Grande schöner als im Spätherbst und im (schneearmen) Winter. Fantastische Sonnenauf- und untergänge, herrliche Farben, freie Sicht ohne Blätter auf den Bäumen, Einsamkeit pur. Ganz klar meine liebste Jahreszeit. Und dann noch bei diesen frühlingshaften Temperaturen… (gestern 15 Grad!)

Auf den Bildern von oben links nach unten rechts: Casarolo, Pizzo Mottac, Alta Val Grande, Colma di Premosello.

Nachdem ich doch reichlich erschüttert über die Feuerteufel der letzten Wochen gewesen bin, habe ich das Frühlingswetter genutzt, um nochmals ein paar arbeitsreiche Tage auf Mottac zu verbringen.

Im Ganzen habe ich nun 26 Ladungen mit der Kraxe hinauf gewuchtet, das macht ungefähr eine Tonne Brennholz. Theoretisch, und vor allem, wenn jeder selbst noch etwas Holz mitnimmt, sollte das nun mindestens ein Jahr lang reichen. Mindestens. Vielleicht auch zwei?

Es ist ja nicht so, dass mir das keinen Spaß machen würde. Ein paar einsame Tage im Herzen des Parks, vor allem bei diesem Nicht-Winter-Wetter, sind schon toll. Aber Wege suchen zu können anstatt Holz schleppen zu müssen wäre halt auch mal super…

Am 09.12. erfolgte die Lieferung vom Nationalpark per Helikopter, es gibt jetzt wieder jede Menge Brennholz. Um diese Jahreszeit auch dringend nötig… Ein herzliches Dankeschön an den Park!

Den bis dato sehr schneearmen Winter haben wir nun genutzt, um uns im Rahmen der Hüttenadaption (CETS) um das Bivacco Mottac zu kümmern. Viele nützliche Dinge haben sich auf den Weg von La Piana via Colma, Val Gabbio und Casarolo zur Hütte gemacht – trotz der schweren Rucksäcke hat der Trip durchs nach wie vor herbstliche Val Grande Spaß gemacht!

Mehr verwundert als entsetzt waren wir allerdings über den verbliebenen Holz“vorrat“. In den letzten zwei Monaten müssen wahre Feuerteufel zugeschlagen haben, obwohl sich die Frequentierung eigentlich in argen Grenzen gehalten hat. Mitte Oktober war an dieser Wand im hinteren Hüttenabteil noch bis oben hin Holz geschichtet:

Meine einzige Erklärung dafür ist offenes Feuer im Freien, denn die kleinen Öfen können gar nicht soviel Holz konsumieren. Ein Unding, wenn man sich die Mühen vorstellt, die es kostet, Brennholz in diese Hütte zu transportieren. Danke für nichts!

Aber wir geben nicht auf, und ein Anfang für die neue Saison ist gemacht. Sechs volle Kraxen Holz haben wir ins Lager verfrachtet, noch dazu das komplette Geschirr und auch die Truhen geputzt. Sollte sich der Winter weiterhin noch etwas gedulden, werde ich wohl demnächst noch einige Tage Arbeit investieren. Und wenn doch der Schnee kommt, geht es im April weiter.

Nach wie vor befindet sich kein Brennholzvorrat in der Hütte von Colma. Der Park hat bereits einen Versorgungsflug organisiert, dieser musste aber wegen dem anhaltend schlechten Wetter immer wieder verschoben werden. Jetzt wird es schön, also sollte er demnächst stattfinden können.
Ich komme voraussichtlich morgen und auch am Montag in Colma vorbei und halte euch über den Stand der Dinge auf dem Laufenden.
Ach ja, Schnee liegt auf der Südflanke unter 1800m keiner mehr… alles vom warmen Regen wieder weggewaschen…

Der erste größere Wintereinbruch liegt hinter uns, die Gipfel und Grate des Val Grande sind weiß. Schnee liegt auf den Südflanken ab etwa 1600m, auf den Nordseiten deutlich tiefer bis etwa 1300m.

Die Zugänge ins Obere Val Grande sind daher nicht mehr passierbar, auf Scaredi liegt etwa ein halber Meter Neuschnee. Auch die Flanke von Colma präsentiert sich weiß mit bereits zahlreichen Rutschungen.

Für die nächsten Tage ist durchweg garstig graues Nieselwetter angesagt, mit Schneefall über 1500m. Damit haben wir nun bereits 12 Monate Sauwetter, mit ganz wenigen und kurzen Unterbrechungen. Was für ein Jahr!!

Laut einem Wanderer, der kürzlich auf eine Taxifahrt vom Bahnhof Verbania-Pallanza nach Cicogna angewiesen war, hat sich der Tarif für diese Strecke auf 80 Euro verteuert. Bisher hat die Fahrt in die kleine Hauptstadt des Parks immer 50 Euro gekostet – scheinbar sind die Fahrer die Kurverei leid und verlangen daher einen ordentlichen Zuschlag.

Hurra, es ist wieder soweit. Meine Hoffnungen auf einen schneefreien Winter scheinen sich nicht zu erfüllen, denn schon jetzt hat Frau Holle vorbei geschaut. Sie hat aber nicht allzu intensiv geschüttelt (sondern wohl ihren Putzeimer umgeschmissen, die letzten beiden Tage fielen unfassbare Wassermengen vom Himmel). Derzeit sind nur die allerhöchsten Gipfel im Oberen Val Grande bezuckert, unterhalb von 1900m hat es nicht geschneit. Das Val Grande bleibt damit erst einmal zugänglich. (Davon ausgenommen ist der Passo di Basagrana, von dem ich wegen des rutschigen Schnees abrate.)

Wie fast in jedem Jahr, so hat auch der Herbst 2014 für einen fürchterlichen Sommer entschädigt. Und interessanterweise hatte ich auch in diesem Jahr kaum Buchungen in dieser schönen Jahreszeit…

Für mich ist und bleibt der Oktober der perfekte Wandermonat, und auch der November hält oft noch viele tolle Überraschungen parat. Aber das scheint sich nach wie vor nicht so recht herum gesprochen zu haben. Wer sich davon überzeugen möchte, der schaue sich einfach mal die aktuellen Fotos meiner privaten Unternehmungen an.

Nun stehen der Spätherbst und der Winter vor der Tür – kein Grund, die Bergschuhe an den Nagel zu hängen. Vor allem im Bassa Val Grande rund um Cicogna lässt es sich auch im Winter bei herrlichem Licht und in kompletter Einsamkeit gut wandern. Traut euch! Ich stehe zur Verfügung! Und sollte doch einmal zu viel Schnee liegen oder das Wetter nicht mitspielen: eine Anzahlung ist für Touren bis Ende März nicht fällig. Kein Risiko!