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Val Grande und Ossola

ein Blog ganz und gar meiner Wahlheimat - dem Parco Nazionale Val Grande - gewidmet...

Aktuelles über Wege, Hütten und schlicht und ergreifend ein Leben in und von der größten Wildnis Italiens. Hier gibt es eine Menge nützliche Infos zur Situation im Park und den einen oder anderen Tipp für diese oder jene Route... Für Führungen stehe ich JEDERZEIT zur Verfügung - weitere Infos auf www.piemont-trekking.de

unpassierbare Rinne bei der Alpe Menta

Wege Posted on 15/07/2010 17:53

Alle Jahre wieder bereitet die lawinengefüllte Rinne bei der Alpe Menta Probleme. Diesmal ist es also Mitte Juli soweit: der Lawinenrest ist kollabiert und hat bis zu sechs Meter hohe Ränder hinterlassen. Derzeit ist die Rinne völlig unpassierbar. Sie muss weit oberhalb über die Wiesen des Passo dei Tre Uomini umgangen werden.

Von Menta kommend folge man am besten dem recht deutlichen Pfad, der gleich hinter den Ruinen direkt hinauf führt, bis man offenes Gelände erreicht und die Querung durch Alpenrosenfelder gefahrlos möglich ist. Von Rina kommend biege man kurz vor der besagten Rinne ab und steige in Richtung Passo dei Tre Uomini auf, ehe man ebenfalls die Alpenrosenfelder queren kann.

Zusätzliche, recht unbequeme 70 Höhenmeter… In etwa einer Woche sollte der Schnee soweit abgetaut sein, dass der markierte Weg wieder begangen werden kann.

update 22.07.: die Rinne ist wieder passierbar, wie vermutet ist der Schnee praktisch verschwunden



Wegsanierungen

Wege Posted on 23/06/2010 13:34

Derzeit führt der Corpo Forestale zusammen mit Verantwortlichen des Nationalparks Sanierungen einiger heikler Abschnitt auf klassischen Wegen durch: es werden Ketten beim Erdrutsch zwischen In la Piana und Val Gabbio angebracht sowie das abgeschwemmte Stück zwischen Vald und dem Rio Val Rossa hergerichtet.

Die Brücke bei In la Piana soll auch demnächst in Angriff genommen werden.

Zudem wurde bei In la Piana viel Holz mit der Motorsäge gemacht.



Strette del Casè

Wege Posted on 16/06/2010 19:57

Derzeit erscheint ein Artikel über das Val Grande in „Die Alpen“, unter anderem wird die Begehung der Strette del Casè zwischen Bocchetta di Campo und Cicogna beschrieben.

Man kann von der verstärkten Val-Grande-pubblicity der letzten Jahren halten, was man will (ich bin ja auch nicht ganz unschuldig und profitiere natürlich sogar davon, auch wenn mir manchmal das Herz blutet, wenn ich an die einsamen Neunziger Jahre denke), doch ich persönlich halte das Anpreisen solcher Wildnis-Wege für mehr als zweifelhaft.

Auch im eigentlich hervorragenden Naturpunkt Wanderführer ist diese Route, für mich nicht ganz nachvollziehbar, beschrieben. Seit die Existenz dieses Weges publik gemacht wurde, treffe ich immer häufiger Wanderer, die beabsichtigen, die Strette zu begehen, und sich ganz offensichtlich nicht im Klaren darüber sind, was sie dort eigentlich erwartet.

Daher hier nochmal ein, wie ich meine, wichtiger Hinweis: jede Begehung eines unmarkierten, alten, teilweise verschwundenen Pfades im Val Grande – und dazu gehören auch die Strette del Casè – erfordert ein hohes Maß an Berg- und Wildniserfahrung. Wer noch nie in dieser Region unterwegs gewesen ist, der nehme bitte Abstand von solch einem Unterfangen.

Es handelt sich bei den Strette del Casè um einen sehr anspruchsvollen, nicht markierten und besonders im Abschnitt Pogallo – Cavrua – Corona di Ghina schwer aufzuspürenden Pfad. Ohne Ortskenntnis und guter Spürnase, die bereits eine ordentliche „Val-Grande-Ausbildung“ genossen hat, kann man hier schnell in sein Verderben laufen. Bitte bleibt auf den markierten Wegen, wenn ihr die oben genannten Kriterien nicht erfüllt. Bergerfahrung allein reicht hier nicht mehr!



Sentiero Teresa Binda

Wege Posted on 29/04/2010 13:18

Sollte jemand über diese nagelneu aufgestellten Schilder bei Ompio und Pogallo stolpern: hier handelt es sich wohl um einen typisch italienischen Schildbürgerstreich!

Die Offiziellen vom Nationalpark wissen offiziell von nichts, und es ist auch nicht geplant, eine solche Route entsprechend zu markieren und anzupreisen.

2008 wurde diese Route geführt (von Orfalecchio nach Velina wurde der verbotene Schluchtweg auf alten Fischerpfaden umgangen), von einer Wiederholung ist mir bis dato nichts bekannt.

http://www.insmli.it/pubblicazioni/39/Binda1.jpg

Bei der auf den Schildern genannten Routenführung ist für Ortsunkundige folgendes zu beachten:

– Ompio-Velina: unmarkiert und nicht einfach zu finden, besonders der Einstieg

– Velina-Orfalecchio: Schluchtweg mit Betretungsverbot! Strafe 200 Euro!

– Velina-Belmello: schwer zu findender Weg bis Corte del Bosco, danach existiert kein Weg mehr

– Pogallo-Brusà-Busarasca: alte Mulattiera, unmarkiert

– Busarasca-Alpe Terza: existiert nicht mehr

Ich werde diese Strecke vorerst nicht in mein Programm aufnehmen, da äußerst heikle Passagen (in der Schlucht und zur Alpe Terza) zu überwinden sind und ich hierfür nicht die Verantwortung übernehmen möchte.

Bei Interesse an einer solchen Tour wende man sich am besten an den auf dem Flyer genannten Bergführer.



Schluchtweg Val Pogallo

Wege Posted on 16/04/2010 20:00

Wie oft habe ich schon von der Strada Sutermeister auf den alten Sentiero Calenesc auf der anderen Seite geschielt. Heute habe ich mir dafür endlich einmal Zeit genommen. Und dabei gleich noch den Rest der Schlucht durchwandert. Ein Erlebnis!

Man kann in der Tat immer entlang des Rio Pogallo gehen, wenn man gleich hinter dem Ponte Casletto in der ersten Serpentine der Cicogna-Strasse in den Kanalweg einbiegt. Diesen verlässt man, bevor er nach ungefähr einem halben Kilometer zum Wehr hinabführt. Weiter geht es mehr oder weniger ohne Höhenunterschied bis zum Ponte Borlino.

Zum Ponte del Calenesc gelangt man dann wohl nur via Tregugno. Hier ist der Schluchtweg zu oft unterbrochen und eine Überkletterung der ausgesetzten Stellen hätte mehr mit Leichtsinn als mit Mut zu tun.

Vom obersten Haus in Tregugno geht es zunächst leicht absteigend zu einem großen, renovierten Rustico. Hier erfolgt ein deutlicher Abstieg durch eine Rinne, dann eine Hangquerung und vom letzten Sattel ein weiterer Abstieg bis zum Rio Pogallo,

Nun geht es auch in der Schlucht wieder ganz vernünftig weiter, wenn man nicht davor zurückschreckt, zwei abgerutschte Stücke über dem tosenden Bach kletternd und mit großen Schritten zu überwinden.

An der Stelle, an der es schlicht und ergreifend unmöglich ist, dem Fluss weiter zu folgen, steigt man einen steilen, bewaldeten Hang praktisch weglos hinauf. Oben findet man einen Steinmann und dahinter weiterführende Treppen zu einem rauschenden Wasserfall.

Dieser wird überquert und in sehr steilen Serpentinen über Mauerreste bis Pianezza aufgestiegen.

Achtung, die ganze Geschichte ist durchweg anspruchsvoll (T5-T6). Einige unangenehme, nasse und äußerst absturzgefährdete Rinnen müssen durchklettert werden. Der Pfad ist nicht wirklich harmloser als der verbotene Weg im Val Grande nebenan. Zudem erfordert der Aufstieg nach Pianezza einen guten Orientierungssinn.



Wege über Vogogna

Wege Posted on 02/04/2010 22:15

Am wohl derzeit einzigen Tag ohne Neuschneefälle habe ich mich ein wenig um die luftige Passage zwischen der Alpe Pianoni, dem ehemaligen Steinbruch bei Cremosina und der Alpe Marona gekümmert.

Orientierungsprobleme sollte es jetzt keine mehr geben, auch die wild wuchernden Brombeeren konnte ich zumindest etwas in ihre Schranken weisen. Allerdings ist dieser Pfad wirklich nicht bei sommerlichen Verhältnissen zu empfehlen, schon jetzt ist die Vegetation ziemlich hinderlich. Da auch die Qualität der Seilsicherungen immer mehr nachlässt und einige Teile des Pfades abgerutscht sind, bleibt es dabei: Kategorie T4.

Übrigens, der Weg von Marona nach Ciresola, der in der Landeskarte als markiert eingetragen ist, existiert praktisch nicht. Die Markierungen sind zwar mehr oder weniger leicht zu finden, der Pfad verschwindet indes völlig unter hohem Gras und Ginster. Jetzt kommt man noch durch, aber in ein paar Wochen…

Im Gegensatz dazu ist der Direktweg zwischen La Rocca und Capraga in recht gutem Zustand und auch gut mit pinken und grünen Strichen gekennzeichnet.

Wie immer zur Zeit auch heute wieder ein Wort zur Schneesituation: der Winter will einfach kein Ende nehmen. Am 1. April gab es viel Neuschnee bis auf 900m herunter, für Samstag und Sonntag sind weitere starke Niederschläge angekündigt. Schneegrenze um 1000m.

Heute Früh zeigte das Thermometer in Mergozzo minus 1 Grad. Verrückt…

Ich selbst traue mich jetzt nicht ins obere Val Grande hinein, und ich empfehle auch niemanden, sich der dort herrschenden Lawinengefahr auszusetzen.

Nach den Osterfeiertagen kommt dann wohl endlich der Frühling mit Temperaturen von über 20 Grad. Geplant ist derzeit, dass ich am 12. April zum ersten Mal nach meiner Wintertour im Januar bis In la Piana vordringe. Den Bericht gibts dann hier.

Frohe Ostern allen Bergfreunden!



gefährliches Schneefeld bei der Alpe di Menta

Wege Posted on 06/10/2009 15:38

Derzeit ist der Normalweg zwischen Rina und Ragozzale bei der Alpe di Menta unterbrochen. Eine der wenigen Lawinen, die nach dem Jahrtausendwinter den heißen Sommer überstanden haben, ist derzeit dabei, zu kollabieren. Eine Überschreitung ist nicht mehr möglich, ebensowenig eine nahe Umgehung, da die Schneewände bis zu sechs Meter weit abbrechen.

Die einzige Möglichkeit, die Rinne sicher zu überwinden, befindet sich ungefähr 50 Höhenmeter oberhalb (in Richtung Passo dei Tre Uomini). Von Rina kommend lässt sich das Gelände einfach überblicken, von Menta jedoch läuft man Gefahr, zunächst bis zur Lawine zu steigen. Am besten gleich bei Menta den steil ansteigenden Pfad wählen, der auf die Fläche über der Rinne führt.



falscher Wegweiser

Wege Posted on 25/09/2009 21:22

Auf dem Grat zwischen Mottac und Testa di Menta ist ein Wegweiser leider (bereits letztes Jahr) an der falschen Stelle aufgestellt worden. Dies ist relevant, wenn man von Mottac in Richtung Ragozzale unterwegs ist. Hier muss man unbedingt zunächst dem Weg in Richtung Basagrana folgen, die Weggabelung ist dann nach ungefähr 200 Metern nicht zu verfehlen. Nach Ragozzale links auf den Grat hinauf, nach Basagrana weiter rechts. Folgt man dem falschen Schild, gelangt man in eine unbequeme Wand.

update 18.07.2010: Wegweiser korrigiert!



Wasserknappheit die 2.

Wege Posted on 19/09/2009 19:09

Nach einer Woche durchwachsenem Wetter, davon zwei Tage Dauerregen, hat sich das Thema Wasserknappheit erst einmal erledigt. Da die Bäche aber rasch abfließen, wird es wohl spätestens Ende nächster Woche wieder aktuell.

Derzeit muss man mit Problemen bei der Überquerung größerer Wasserläufe rechnen. Die Schlucht ist unbedingt zu meiden.



Schluchtweg

Wege Posted on 10/09/2009 18:26

Der Herbst ist wegen seines stabilen Wetters nicht nur die schönste Wanderzeit, sondern aufgrund der fast ausgetrockneten Wasserläufe auch Jahr für Jahr die Saison der „Schluchterforscher“. Daher möchte ich hier nochmals ausdrücklich davor warnen, die gefährliche Val-Grande-Schlucht aufzusuchen. Nicht nur, dass die Begehung in der Tat lebensgefährlich sein kann, das Betreten des alten Weges ist auch schlicht und ergreifend verboten. Wer sich erwischen lässt, wird vom italienischen Staat um 206 Euro (vorbehaltlich Änderungen) erleichtert. Laut dem Corpo Forestale soll im Rahmen des 10jährigen „Jubiläums“ des Betretungsverbotes diese Strafe auch verschärft durchgesetzt und Kontrollen bei Velina und In la Piana durchgeführt werden. Es gibt so viele schöne und mindestens genauso wilde Ecken im Val Grande – seht also bitte davon ab, in die Schlucht zu gehen.



Wege rund um den Monte Zeda

Wege Posted on 23/07/2009 13:07

Die Wege nördlich vom Zeda, also um Lidesh, l´Alpone, Fornà und Ortighedo befinden sich in ausgezeichnetem Zustand. Dank der Arbeit der Jungs von der Comunità Montana Cannobina, die mit motorisierten Schneidgeräten viel Gras und Buschwerk entfernt haben, lässt sich es sich hier wieder problemlos wandern. Grazie ai tagliatori!

Auf der Val-Grande-Seite habe ich mich dem Pfad von Pian di Boit zum Pizzo Marona angenommen. Gegen den Farn und das Gras komme ich mit meiner Machete nicht an, aber das dicke Erlengestrüpp ist erst einmal Geschichte. Wer den Pfad also kennt (vor allem der Abschnitt zwischen Aura und Gemello ist derzeit nur sehr schwer zu finden), kommt hier wieder ohne größere Behinderungen durch. Viel Spaß!

Und wer den Pfad nicht kennt: ich stehe zur Verfügung! 🙂

Hier noch ein klassisches vorher-nachher-Bild:



Lawinenschäden im Val Prebusa

Wege Posted on 04/07/2009 14:35

Nach wie vor ist der Weg zwischen Finero und Vou, genauer um die Alpe Prebusa, nur mit großen Mühen passierbar. Ich habe am 3. Juli mit der Machete die Spur etwas gepflegt, doch ohne Motorsäge geht bei den ganz großen Verwüstungen nichts. In zwei Rinnen nach Prebusa herrscht immer noch unbeschreibliches Chaos und man muß sich den Weg durch die umgestürzten Bäume und immer noch vorhandenen Lawinenreste bahnen.



Bocchetta Gianfry

Wege Posted on 30/06/2009 21:58

Am 29. Juni bin ich einem Hinweis Gianfrys nachgegangen, wonach es einen Direktdurchstieg von der Bocchetta di Vald nach Straolgio geben soll. Tatsächlich, eine kleine Rinne ermöglicht die Passage durch diese unüberwindbar erscheinende Wand.

Der Kanal misst ungefähr 50 Höhenmeter, es sind drei Stellen zu überklettern (II, eine würde ich eher in III- einordnen, aber es lag auch noch etwas Schnee, der das Unterfangen nicht gerade erleichtert hat). Im Aufstieg eine feine Sache, den Abstieg würde ich mir höchstens mit Tagesgepäck, nicht mit dem schweren Tourenrucksack, zutrauen. Oben angekommen (2060m) lässt sich problemlos nach Straolgio absteigen oder dem Grat zwischen Stagno und Diosi folgen.

Koordinaten der Swisstopo-Karte: 677´955 / 103´090

Nachdem ich nirgendwo eine Bezeichnung dieses Übergangs finden konnte, taufe ich den Pass hiermit feierlich „Bocchetta Gianfry“ zu Ehren des Entdeckers und Hinweisgebers! smiley



Wegezustand

Wege Posted on 20/06/2009 16:41

Aufgrund des wahnwitzigen Winters sind viele Täler immer noch mit über 10 MeterLawinenschnee gefüllt. Wie die Wege darunter aussehen, lässt sich nur erahnen. Vor September werden diese gewaltigen Mengen an Pressschnee wohl kaum verschwunden sein.

Die Lawinen haben zahlreiche verheerende Schäden angerichtet:

Brücke unter Quagiui: existiert nicht mehr

Brücke zwischen Scogno und Corte Bavarone: existiert nicht mehr

Hängebrücke bei In la Piana: unpassierbar

Nach wie vor sind die Bäche aufgrund der anhaltenden Schneeschmelze übervoll. Mancherorts hilft nur: Schuhe aus…

Den Weg Colla – Curtitt habe ich am 07. Juni, jenen zwischen Nava – Rina – Menta – Cortevecchio – Pozzolo am 16. Juni mit Machete und Säge wieder freigelegt. Mit einigen anderen, inoffiziellen Pfaden (Valle Ragozzale, Belmello) bin ich noch beschäftigt…

Dort, wo sich die Lawinen bereits zurückgezogen haben, ist mit einem großen Tohuwabohu an umgestürzten und mitgerissenen Bäumen zu rechnen.



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