Wie oft habe ich schon von der Strada Sutermeister auf den alten Sentiero Calenesc auf der anderen Seite geschielt. Heute habe ich mir dafür endlich einmal Zeit genommen. Und dabei gleich noch den Rest der Schlucht durchwandert. Ein Erlebnis!

Man kann in der Tat immer entlang des Rio Pogallo gehen, wenn man gleich hinter dem Ponte Casletto in der ersten Serpentine der Cicogna-Strasse in den Kanalweg einbiegt. Diesen verlässt man, bevor er nach ungefähr einem halben Kilometer zum Wehr hinabführt. Weiter geht es mehr oder weniger ohne Höhenunterschied bis zum Ponte Borlino.

Zum Ponte del Calenesc gelangt man dann wohl nur via Tregugno. Hier ist der Schluchtweg zu oft unterbrochen und eine Überkletterung der ausgesetzten Stellen hätte mehr mit Leichtsinn als mit Mut zu tun.

Vom obersten Haus in Tregugno geht es zunächst leicht absteigend zu einem großen, renovierten Rustico. Hier erfolgt ein deutlicher Abstieg durch eine Rinne, dann eine Hangquerung und vom letzten Sattel ein weiterer Abstieg bis zum Rio Pogallo,

Nun geht es auch in der Schlucht wieder ganz vernünftig weiter, wenn man nicht davor zurückschreckt, zwei abgerutschte Stücke über dem tosenden Bach kletternd und mit großen Schritten zu überwinden.

An der Stelle, an der es schlicht und ergreifend unmöglich ist, dem Fluss weiter zu folgen, steigt man einen steilen, bewaldeten Hang praktisch weglos hinauf. Oben findet man einen Steinmann und dahinter weiterführende Treppen zu einem rauschenden Wasserfall.

Dieser wird überquert und in sehr steilen Serpentinen über Mauerreste bis Pianezza aufgestiegen.

Achtung, die ganze Geschichte ist durchweg anspruchsvoll (T5-T6). Einige unangenehme, nasse und äußerst absturzgefährdete Rinnen müssen durchklettert werden. Der Pfad ist nicht wirklich harmloser als der verbotene Weg im Val Grande nebenan. Zudem erfordert der Aufstieg nach Pianezza einen guten Orientierungssinn.