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Val Grande und Ossola

ein Blog ganz und gar meiner Wahlheimat - dem Parco Nazionale Val Grande - gewidmet...

Aktuelles über Wege, Hütten und schlicht und ergreifend ein Leben in und von der größten Wildnis Italiens. Hier gibt es eine Menge nützliche Infos zur Situation im Park und den einen oder anderen Tipp für diese oder jene Route... Für Führungen stehe ich JEDERZEIT zur Verfügung - weitere Infos auf www.piemont-trekking.de

Fulka ohne Wasser

Hütten Posted on 10/09/2012 20:54

Achtung, die Trockenperiode fordert bereits ein „Opfer“: der Brunnen von Fulka ist vollständig versiegt. Wer dort übernachten möchte, sollte sich unbedingt vorher mit einem entsprechenden Wasservorrat eindecken: die letzten Quellen gibt es bei den obersten Häusern von Vanzone bzw. bei Alpone. Viel Spaß beim Schleppen…

Eigentlich nur noch beiläufig erwähne ich, dass ich, obwohl ich vor drei Wochen komplett geputzt habe, mal wieder den obligatorischen Müllsack vorgefunden und mitgenommen habe. Und die leere Weinflasche erwähne ich überhaupt nicht mehr. Seufz.



Alpfest Pian di Boit

Hütten Posted on 30/08/2012 10:00

An diesem Wochenende, 1.-2. September, findet in Pian di Boit das alljährliche Fest statt. Die Hütte wird daher völlig überfüllt sein – Wanderer, die nicht vorhaben, am Fest teilzunehmen, sollten sie lieber meiden.

Im Grunde gilt dies für so ziemlich jedes Wochenende. In Pian di Boit ist immer irgend etwas los, sei es eine Feier, ein Pfadfinderlager, ein vom Park organisiertes Camp… Unter der Woche kann man aber auch in der Hochsaison Glück haben, so wie ich vor zwei Wochen.



Borgo delle Valli stürzt ein

Hütten Posted on 15/06/2012 14:53

Eine der für mich schönsten Übernachtungsgelegenheiten im Val Grande ist dabei, Geschichte zu werden. Zwei Hauptbalken sind komplett durchgemorscht, einige Dachstreben bereits gebrochen. Das Dach hat schon etliche, bedrohliche Dellen. Vielleicht überlebt es noch diesen Sommer, den nächsten Winter sicher nicht.

Den wunderschönen Platz mit der riesigen Buche und der Grillstelle werde ich sicher weiterhin ansteuern, im Haus übernachten aber bestimmt nicht mehr. Jeder Aufenthalt dort dürfte lebensgefährlich sein.

Die Forestali meiden die Hütte schon seit zwei Jahren und schlafen lieber draußen. Ralf ist derzeit dabei, die wichtigsten Gegenstände zu retten und auf andere Häuser zu verteilen (Töpfe, Sägen etc.).

Damit reduziert sich die Zahl der „inoffiziellen“ Hütten im Val Grande weiter. Viel länger als 60 Jahre halten die Dachbalken einfach nicht durch…



Pian di Boit in verheerendem Zustand vorgefunden

Hütten Posted on 08/06/2012 11:51

Wieder einmal – so muss ich das leider sagen – hat mich bei meiner Ankunft in Pian di Boit fast der Schlag getroffen. Zur Begrüßung lag ein großer Sack voll Müll vor der Tür, drinnen sah es auch nicht wesentlich besser aus. Überall Schmutz und Müllreste, der offene Kamin über und über mit Steinen und Asche gefüllt (Befeuerung in diesem Zustand unmöglich), fast schon selbstverständlich kein Holz (dafür jede Menge mit Staub vermengte Reste), völlig verkohlte Kaffeemaschinen, und last but not least war (ist) auch noch der Dreifuß zum Kochen verschwunden.

Nach einem harten zehnstündigen Marsch abseits der Wege warteten also weitere zwei Stunden Arbeit auf mich, um alles wieder einigermaßen wohnlich zu machen. Uff!

Man darf gespannt sein, wie lange dieser Zustand anhält. Schätzungsweise keine zwei Wochen…

Freunde aus Cicogna haben versprochen, sich um neue Kaffeemaschinen und auch einen neuen Dreifuß zu kümmern. Ohne solche freiwillige Arbeit klappt es im doch wieder recht stark frequentierten Val Grande nicht mehr. Ich alleine fühle mich ob dem ganzen Dreck, den die Leute hinterlassen, mittlerweile überfordert…

Hier übrigens noch ein Beweis des Vandalismus bei Scaredi: die schöne Granitbank ist einfach durchgebrochen. Hat wohl jemand mit dem Vorschlaghammer bearbeitet…



Corte di Sopra

Hütten Posted on 17/05/2012 14:40

Nachdem das Bivacco Ogliana definitiv nicht wieder aufgebaut werden soll, hat der Park gemeinsam mit der Gemeinde von Beura-Cardezza beschlossen, die private Hütte von Corte di Sopra geöffnet zu lassen.

Nun habe auch ich mir einmal einen Eindruck von dieser Hütte verschafft. Und bin mehr als enttäuscht. Die meisten Hütten im Val Grande versprühen einen gemütlich-romantischen Charme, diese hier erinnert jedoch mehr an einen Bunker. Lieblos eingerichtet wäre noch untertrieben. Außer in absoluten Notfällen werde ich diese Unterkunft sicher nicht ansteuern.

Bilder sagen mehr als tausend Worte:

Es handelt sich übrigens um das riesige Gebäude ganz vorne, auf dem Bild ganz links zu sehen.



Bivacco Ogliana 2012

Hütten Posted on 17/05/2012 14:34

Nach fast drei Jahren habe ich mal wieder bei der Ruine von Ogliana vorbei geschaut. Viel gibt es nicht mehr zu sehen, auch die Grundmauern sind mittlerweile verschwunden. Das Nebengebäude, in dem sich nach wie vor Tisch und Bänke befinden, bietet auch nicht wirklich Schutz vor schlechtem Wetter: das Dach ist halb abgedeckt und erweckt auch keinen besonders stabilen Eindruck mehr. Hier ein paar aktuelle Impressionen:



neue Hütte in Corte Buè

Hütten Posted on 04/05/2012 22:33

Derzeit sind die Freunde der Gruppo Escursionisti Valgrande dabei, in Corte Buè ein Haus wieder in Stand zu setzen – es wird für jedermann frei zugänglich sein. Die Eröffnung ist für Juni geplant, es kann aber bereits jetzt genutzt werden (noch mit einem kleinen Fragezeichen versehen, sprich: ohne Gewähr). Achtung, das Häuschen ist sehr klein und für höchstens zwei Personen geeignet, zumindest, wenn man es sich etwas gemütlich machen möchte. Daher ist es eher als Notunterkunft zu verstehen und auch als solche gedacht.

Hier ein paar aktuelle Bilder:

Natürlich möchte ich euch auch die Hintergrundgeschichte dazu nicht vorenthalten. Nachdem es in letzter Zeit gehäuft vorgekommen ist, dass Wanderer sich mit Gewalt Zutritt zum privaten und daher verschlossenen Haus der GEV verschafft haben, sah sich der Verein mehr oder weniger zu diesem Schritt gezwungen. Dazu beigetragen haben sicherlich die völlig unsinnigen Wegweiser, auf denen hinter „Corte Buè“ ein Hüttensymbol angebracht wurde. Auch erscheint auf manchen Karten dort ein rotes Symbol für „Bivacco“. So hat wohl der eine oder andere Wanderer das Ruinendorf in der Gewissheit angesteuert, dort eine Unterkunft vorzufinden. Die Enttäuschung über verriegelte Türen mag dann natürlich groß gewesen sein, doch dass einer Übernachtung in einem der gut erhaltenen Ställe ein Aufbrechen der Schlösser vorgezogen wird…

Jedenfalls hat nun auch Buè sein Bivacco. Vom privaten Haus dürfen die Terrasse mit Tischen und Bänken und auch der Brunnen mitbenutzt werden. Holz für den kleinen Ofen gibt es überall genug.



Mottac

Hütten Posted on 19/10/2011 16:39

Die Forestali hatten am 17. Oktober ihre Spendierhosen an und stifteten der Hütte eine kleine Bank und einen alten Schrank (und mir ausreichend Grappa…). Die Bank macht sich gut vor der Hütte, der Metallschrank weniger in der Hütte. Bei Gelegenheit werde ich das hässliche Ding mal ins hintere Abteil verfrachten. Dort wird es schon bald wieder mehr Platz geben, nachdem sich mein Holz deutlich schneller als gehofft in Rauch auflöst.

In diesem Zusammenhang kann ich gleich mal meine Grüße an Heidi, die sich Anfang Oktober hier eine Woche lang aufgehalten hat, loswerden: Danke für nichts! Wer sich in ein Biwak für einen längeren Zeitraum einquartiert und dabei nur die vorhandenen Ressourcen aufbraucht, ohne neue heran zu schaffen, hat nichts verstanden! In Italien sagt man: vaffanculo!

Den lustigen Umtrunk mit den Förstern habe ich auch gleich genutzt, um mal wieder die Holzproblematik auf Mottac zur Sprache zu bringen. Fazit: es wird weder von ihrer noch von Park-Seite Holz geliefert werden. Wenn der Vorrat verbraucht ist, heißt es wieder: lange suchen, weite Wege absteigen…

Da darauf nach der beschwerlichen Anreise zur Hütte verständlicherweise niemand Lust hat, zum wiederholten Male mein Aufruf: bitte bitte geht sparsam mit dem Brennholz um und wenn ihr ein bisschen Zeit übrig habt (erst recht, wenn es sich um eine Woche handelt!!), sammelt neues und füllt die Vorräte auf. Meine Kraxe kann und soll von jedermann benutzt werden. Im Winter hat mir eine Ladung (circa 35kg) einen ganzen Tag lang gereicht, und ich war nicht besonders sparsam. Viel braucht man also wirklich nicht, die Öfen heizen mehr als gut.



Gämsenzählung

Hütten Posted on 14/10/2011 20:43

Die diesjährige Gämsenzählung der Forestali findet am 14. und 15. November statt – dann werden sämtliche Hütten mehr oder weniger belegt sein. Was vermutlich keine Rolle mehr spielen wird… im letzten Jahr war zu diesem Zeitpunkt nicht einmal Gianfry im Park, sondern nur Ralf, Franzi und ich – vermutlich. Und vermutlich wird es in diesem Jahr ganz ähnlich aussehen. Also: jeder, der nicht mit einer Gämse verwechselt werden und in die Statistik reinrutschen möchte, halte sich fern! smiley



nochmal ein Wort zum Bivacco Ragozzale

Hütten Posted on 14/09/2011 13:02

Da ich in letzter Zeit immer wieder höre „ist doch gar nicht so schlimm dort“ und „von Schimmel keine Spur“, hier nochmal meine Meinung zu dieser Hütte.

Und diese lautet ganz einfach: eine Übernachtung im Bivacco Ragozzale ist nach wie vor höchst gesundheitsgefährdend und sollte unbedingt vermieden werden. Ich betrachte die Hütte als unbewohnbar und kümmere mich nicht mehr um sie.

Zwar ist es richtig, dass sie derzeit einen recht vernünftigen Eindruck macht und man den Schimmelgestank auch nicht direkt wahrnimmt. Doch ein Haus, das einmal komplett (wirklich komplett, Tisch, Treppen, Türe, Wände, Dachboden…) verschimmelt gewesen ist, wird nicht wieder bewohnbar, wenn man die Situation einfach solange aussitzt, bis man nichts mehr sieht. Die Sporen sind weiterhin schlicht und ergreifend überall. In unserer „Zivilisation“ würde jeder Experte, der ein Haus im damaligen Zustand von Ragozzale (Mai 2009) sehen würde, nur zu einem Schluss kommen: Abriss, Sanierung unmöglich.

Dazu muss man noch bedenken, dass sich das Feuchtigkeitsproblem Jahr für Jahr wiederholt. Während der Schneeschmelze gluckert ein Bach durch den Aufenhaltsraum, da freuen sich die Pilze.

Ich selbst jedenfalls tue dies meiner Lunge nicht an und werde, auch auf meinen Führungen, stets die Alternativen Pozzolo oder Rina ansteuern. Oder natürlich Sottosasso, ist auch ganz nett dort…

Hier noch ein paar Bilder vom 13. Mai 2009 (nach dem heftigsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 150 Jahren) – damals habe ich als Erster nach über sieben Monaten die Türe geöffnet. Alles, was irgendwie gräulich-weiß erscheint, ist Schimmel, selbst auf den Steinen.



Ansturm erste Oktoberwoche

Hütten Posted on 11/09/2011 19:23

Hier nur schon einmal eine kategorische Warnung: die erste Oktoberwoche wird (vermutlich wegen dem Feiertag am 3.) voll! Schon seit Monaten gibt es rund ums Val Grande keine freien Unterkünfte mehr und auch ich selbst muss eine Anfrage nach der anderen absagen (weil ich ebenfalls schon seit langem ausgebucht bin).

Bei entsprechendem Wetter darf wohl mit überfüllten Hütten gerechnet werden, insbesondere entlang der Hauptrouten. Nehmt lieber den guten, warmen Schlafsack mit, um die eine oder andere kühle Herbstnacht im Freien zu überstehen!



Rifugio Parpinasca ab sofort geschlossen!

Hütten Posted on 11/09/2011 17:45

So oft, wie sich hier die Infos ändern, komme ich kaum noch hinterher, updates zu veröffentlichen. Letzte Woche hat es noch geheißen (laut Aussage der Betreiber Aurora und Giorgio), dass die Hütte bis Ende Oktober geöffnet bleibt, jetzt scheint doch wieder ein Streit mit dem Park vom Zaun gebrochen zu sein. Die beiden geben auf und die Hütte ist mit sofortiger Wirkung geschlossen. Man wird sehen, wer die neuen Pächter im nächsten Jahr sein werden.



Bivacco Vald vom Blitz getroffen

Hütten Posted on 08/09/2011 20:18

Während eines der verheerenden Gewittern in diesem Sommer wurde wohl auch die Alpe Vald di sopra von einem Blitz heimgesucht. Gianfry war aber glücklicherweise nicht vor Ort (er wäre sonst, nach eigener Aussage, am Schock gestorben…).

Jedenfalls sind zwei große Dachbalken direkt über dem Eingang regelrecht gesprengt worden (was aber augenscheinlich keine Auswirkungen auf die Dachkonstruktion hat – die Hütte ist nach wie vor problemlos bewohnbar).

Da sich dieses Jahr die heftigen Gewitterstürme im Val Grande gehäuft haben, habe ich mich einmal auf Informationssuche begeben, ob die Hütten denn eigentlich sicher sind. Unisono die Aussage der Forestali, von Gianfry und auch von Wanderern, die sich mit den Naturwissenschaften auskennen: nein! Es ist zwar äußerst unwahrscheinlich, dass ein Blitz in eine Hütte einschlägt, aber wenn dies der Fall ist, weiß keiner so recht, was dann passiert. Um einen Faradayschen Käfig handelt es sich bei den Häusern jedenfalls nicht.

Empfehlung: nicht unterm Dach (z.B. im Schlafraum) aufhalten, sondern möglichst in der Mitte des Hauses im Erdgeschoss, und unbedingt alle Fenster und Türen geschlossen halten.

Übrigens: die Hütte, die theoretisch am gefährdetsten ist, nämlich Mottac, scheint gleichzeitig auch am sichersten zu sein. Direkt nebenan befindet sich das Haus der Forestali mit Antenne und Solaranlage, zwei perfekte „Blitzableiter“.



neue Öffnungszeiten Parpinasca

Hütten Posted on 29/08/2011 18:30

Beim Rifugio Parpinasca hat sich wieder etwas geändert. Bis vor kurzem war noch beabsichtigt, die Hütte bereits an diesem Wochenende zu schließen, nun haben sich die Pächter doch noch mit dem Park geeinigt und bewirtschaften das Haus weiter bis Ende Oktober – wenn auch nur an den Wochenenden.

So, wie es derzeit aussieht, werden Aurora und Giorgio auch im nächsten Jahr die Arbeit dort übernehmen. Noch ist aber nichts definitiv. Wollen wirs hoffen!



neuer Kaffee fürs Val Grande

Hütten Posted on 25/08/2011 17:27

Viele Jahre habe ich die Hütten des Val Grande mit dem legendären „Euro-der-lacht-Caffè-Classico“ ausgestattet. Nach der x-ten Preiserhöhung in diesem Jahr hat nun der Coop diese Sorte leider ausgemustert.

Verständlicherweise schwenke ich jetzt nicht auf Lavazza, Segafredo und Konsorten um (gleicher Kaffee, vierfacher Preis), sondern weiche auf den Penny-Kaffee mit dem wohlklingenden Namen „Pr!ce“ aus. Der ist mit 85 Cent pro Packung erschwinglich (der Euro-der-lacht hat zuletzt schon 98 Cent gekostet und langsam aber sicher keinen Geldbeutel mehr zum Lachen gebracht) und schmeckt auch nicht schlechter.

Also nicht wundern, wenn ab sofort auf den Hütten statt den altbekannten gelb-schwarzen nun braune Kaffeepackungen auftauchen…

Allerdings bin ich derzeit auch dabei, die Häuser mit Kaffeedosen auszustatten (lassen sich besser verschließen und es entsteht auch kein Müll, da ich sie ständig nachfülle, ohne die Verpackungen dort zu lassen). Auf diesen steht nach wie vor „Caffè Classico“.



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