Ich habe hier lange keinen Artikel mehr verfasst und auch schon seit über einem Monat keine Fotos mehr veröffentlicht – aus einem einfachen Grund: ich nutze diesen praktisch komplett schneefreien Winter pausenlos für Touren. In den letzten zwei Monaten war ich allein viermal auf Mottac (jeweils vier bzw. fünf Tage), nicht nur, um die Hütte weiter in Schuss zu halten, sondern auch um sie als Basislager für viele Unternehmungen auf abseitigen Pfaden (sozusagen abwegigen Wegen) zu nutzen.

Derzeit liegt südseitig kein Schnee bis ganz oben hinauf (im Anzasca zum Beispiel nicht einmal mehr auf dem Pizzo San Martino, immerhin 2700 Meter hoch), auf den Nordseiten ein paar Zentimeter ab ungefähr 1700m. Was nicht heißt, dass man so gemütlich unterwegs sein kann wie im Sommer, da es viel Eis gibt. Ohne Steigeisen kommt man nicht sehr weit.

Diese Zeilen schreibe ich am 65. Tag ohne Niederschlag. Am Montag soll nun erstmals ein bisschen was vom Himmel fallen, doch aus den ursprünglich prognostizierten 10cm sind mittlerweile nur noch 2 geworden. Also fast nichts, und danach geht das schöne Wetter weiter. Inzwischen wurden auch einige Rekorde gebrochen: wärmster Januartag, wärmstes Temperaturminimum im Januar, am wenigsten Schnee (nämlich gar keiner)…

Was dazu führt, dass die Wasserversorgung bereits recht problematisch ist, viele Bäche liegen trocken bzw. sind zu Eis erstarrt. Wer also unterwegs ist, sollte immer ausreichend Trinkwasser im Rucksack haben. Ein Wunder, dass die Quelle von Mottac immer noch tröpfelt…

In den nächsten Tagen werde ich dann endlich einmal dazu kommen, die vielen Eindrücke der letzten Wildnistouren in der üblichen Galerie zu veröffentlichen.