So, Freunde der Sonne, wer hätte das gedacht: morgen öffnet Italien tatsächlich seine Grenzen. Also hereinspaziert Schweizer und Deutsche (und und und), insbesondere die lokalen Gaststätten, Herbergen und Einzelhändler warten sehnsüchtig auf euren Besuch.
Die Schweiz erlaubt übrigens einen Transit nach Italien, wenn man dort nachweislich ein Ziel hat (zum Beispiel Hotelbuchung, Ferienwohnung). Schweizer Bürger können problemlos nach Italien reisen und wieder in ihr Heimatland zurückkehren. Nur der Einkaufstourismus bleibt verboten. Quelle: SEM.
Ab dem 8. Juni will die SBB ihr Angebot zwischen Brig und Domodossola wieder auf eine stündliche Verbindung erhöhen (momentan fahren nur wenige Züge am frühen Morgen und am Abend für die Berufspendler), dies ist allerdings noch nicht in trockenen Tüchern. Comazzi, das für das Ossola zuständige Busunternehmen, fährt ebenfalls ab 8. Juni ganz normal nach Sommerfahrplan. Die Vigezzina hat noch einen Notfahrplan, dieser soll demnächst ebenfalls revidiert werden.
Leider sind nach wie vor sämtliche Biwaks geschlossen. Dies betrifft diejenigen innerhalb der Nationalparksgrenzen, sonst obliegt diese Entscheidung den jeweiligen Besitzern (also bei privaten Hütten wie Rina, Pozzolo, Cortechiuso etc.). Aufgrund der rechtlich schwierigen Situation haben sich jedoch die meisten dazu entschieden, ihre Häuser ebenfalls zu schließen. Die Biwaks des CAI bleiben für Notfälle geöffnet, planmäßig darf dort ebenfalls nicht übernachtet werden.
Bei den bewirtschafteten Rifugi lohnt es sich, die Situation jeweils direkt mit den Betreibern abzuklären. Die meisten bieten immerhin eine Restauration an, manche haben auch getrennte Schlafplätze eingerichtet.
Ob und wo man im Val Grande zelten darf… Leider kann ich momentan dazu nichts sagen, da es keine offizielle Verlautbarung gibt. Geplant sind Lagerplätze ausschließlich bei In la Piana, Mottac, Vald und Pian di Boit, doch ob es soweit kommt, bleibt abzuwarten. Aktuell gilt daher wohl die übliche Regelung: eine Nacht von Dämmerung bis Dämmerung wird überall toleriert. Ohne Gewähr, wenn die Carabinieri Forestali anderer Meinung sind, könnte es Diskussionen geben.
Nachdem sich die (Virus-)Situation weiterhin deutlich entspannt (das Ossola ist offiziell coronafrei, die Zahlen aus Vogogna/Premosello stammen allesamt aus einem betroffenen Altersheim; Quelle Regione Piemonte), bleibt die Hoffnung, dass auch die aktuellen Maßnahmen rasch wieder verschwinden. Ich selbst warte das alles weiterhin erst einmal ab, da ich nicht unter dem Joch dieser Regeln (Maske, Handschuhe, Abstandsregel, ohne Hütten) führen möchte und die rechtliche Situation nach wie vor einfach zu unsicher ist. Aber nachdem sich hier mittlerweile schon führende Mediziner über die geltenden Restriktionen beschweren, bleibt die Hoffnung, dass dem Spuk bald ein Ende bereitet wird.
Ma è ancora chiusa la frontiera svizzera, non ci lasciano passare per Italia, porco cane!
Un salutone e a presto
Wolf
Stimmt nicht, seit dem 3. Juni sind die italienischen Grenzen offen und die Schweizer lassen den Transit von D nach I zu.
Ab Mitte Juni sollen die Grenzen ja wieder offen sein. Ob das biwakieren im Val-Grande und Umgebung möglich ist und unter welchen Regeln werden wir hoffentlich noch rechtzeitig erfahren.
Einfach anreisen, loslaufen, eine dicke Strafe und wieder nach Hause fahren, möchte ich natürlich nicht riskieren.
Danke für deine Infos. Ich hoffe du kannst deinen Beruf bald wieder erträglich ausüben.
Da scheint es nach wie vor ein Missverständnis zu geben: die Grenzen sind seit dem 3. Juni offen und jeder Bürger des Schengenraums, also auch Schweizer und Deutsche, können problemlos nach Italien einreisen und auch wieder in ihre Heimatländer zurückkehren. Die ersten Touristen sind schon hier und alle freuen sich sehr, dass etwas Normalität zurückgekehrt ist.
Biwak: solange es keine neuen Erlässe gibt, gelten die gesetzlichen Bestimmungen der Vor-Corona-Zeit: von Dämmerung bis Dämmerung kann jeder überall ein Zelt aufstellen. Eine Strafe riskiert, wer sich bereits zur Mittagszeit irgendwo häuslich einrichtet oder wer am Mittag noch im Zelt angetroffen wird. Es gibt dahingehend noch keine neuen Infos, da man sich beim Park einfach nicht einig wird: die Hardliner der Forestali würden den Park am liebsten ganz schließen, einige Angestellte vom Park den reglementierten Zugang zu den Hütten erlauben, und alles dazwischen. Vermutlich findet man einen Kompromissm, wenn die Krise endgültig vorbei ist und man kein Reglement mehr braucht…