Momentan deutet tatsächlich alles darauf hin, dass sich der enorme Winter 2013/14 in diesem Jahr wiederholt.
Ihr habt es vermutlich aus den Medien erfahren, Norditalien hat es im November ganz schön erwischt. In den letzten vier Wochen gab es kaum einen Tag ohne Niederschlag, und teilweise öffnete Petrus seine Schleusen bis zum Anschlag: eingestürzte Brücken, abgesoffenen Ortschaften, zerstörerische Lawinen überall. Hier im Ossola gab es diverse Muren rund um Domodossola, die Seitentäler Anzasca, Bognanco und Formazza waren teilweise von der Außenwelt abgeschnitten.
Inzwischen hat sich die Situation etwas beruhigt, auch wenn noch überall Sturzbäche die Hänge hinunter rauschen. Ein heutiger kurzer Waldspaziergang verschaffte einen ersten Eindruck: überall umgestürzte Bäume und weggerissene Wege. Das wird interessant im nächsten Frühjahr…
Doch nun zum eigentlichen Thema, dem Neuschnee. Auf den Pässen dürften aktuell um die zwei Meter liegen (die Messstation Larecchio nördlich des Valle Vigezzo auf 1860m registrierte 240cm, aktuell hat sich der Schnee etwas gesetzt und es sind noch 180cm). Und durch die am Sonntag steigende Schneegrenze und die seit gestern sehr milden Temperaturen wurden zahlreiche große Lawinen ausgelöst. Hier ein aktuelles Foto des Hanges unter der Colma di Premosello (Erica Dinetti, Premosello):
Keine Rinne, die nicht lawinengefüllt ist. Und das schon im November. Wenn man bedenkt, dass wir erst am Anfang des Winters stehen, dann werden uns diese Lawinen noch lange beschäftigen, vermutlich bis weit in den Herbst 2020 hinein.
Jedenfalls ist das Val Grande derzeit unzugänglich und wird es wohl auch noch lange bleiben. Für die nächste Woche sind bereits neue Niederschläge angekündigt.