Milder und schneearmer Winter, sonnendurchfluteter und extrem trockener Frühling und jetzt so ein Un-Sommer. Regen, Regen, Regen…
Am letzten Mittwoch nahm die ganze Sache dann schon bedrohliche Ausmaße an. Straßen gesperrt (um Domodossola, Tunnel bei Coimo), Murenabgänge (im Valstrona), Keller überflutet (nach Hagelsturm im Vigezzo, betroffen waren vor allem Malesco und Santa Maria Maggiore).
Die Wegqualität hat auch gelitten, überall sind Rüfenabgänge zu verzeichnen gewesen, bereits recht unterspülte Wegabschnitte wurden weiter ausgewaschen. Scaredi, Mottac und Rina standen ziemlich unter Wasser, und mir fallen noch weitere Kandidaten ein, die mit großer Wahrscheinlichkeit abgesoffen sind (zum Beispiel Pian di Boit).
Nach einer viel zu kurzen Pause geht es heute weiter mit der Sintflut. Die Wassermassen stürzen nur so zu Tal. Selbst im Auto ist es schwierig, vorwärts zu kommen. Da darf man gar nicht daran denken, wie viele alte Wegspuren weggerissen werden.
Warten wir also weiter auf das Azorenhoch oder endlich mal eine stabile Föhnlage. Beides ist nicht in Sicht.
Ja leider schaufelt sich der Mensch sein eigenes Grab mit der ständigen Technisierung
und dem Konsumdenken. Doch die, die am wenigsten dafür können spüren die Aus-
wirkung der Klimaveränderung als erstes und werden hart getroffen.